Chronik/Wien/Wien-Wahl 2020

Das wollen KURIER-Leser in Wien verändern

Was gut und was weniger gut in Wien läuft, darüber diskutierten am Dienstag die Leser auf KURIER.at sowie auf der KURIER-Facebookseite. Neben lauter Kritik etwa am Wiener Schuldenberg kamen dabei auch konstruktive Ideen zutage, wie die Hauptstadt besser gestaltet werden könnte. Eine Auswahl:

1. "Ich wünsche mir, dass in Wien endlich Leute regieren, die von Wirtschaft eine Ahnung haben, statt nur Schuldenberge
für künftige Generationen zu bauen"


Die Schuldenberge, die Karl Bauer anspricht, sind in Wien tatsächlich enorm groß. 4,893 Milliarden Euro Schulden verzeichnete Wien 2014. Dass das ursprünglich geplante Nulldefizit 2016 eingehalten wird, konnte Finanzstadträtin Renate Brauner zuletzt nicht versichern, und wies auf schlechte wirtschaftliche Rahmenbedingungen hin. Anstatt diese einfach nur anzusprechen, würde es sich natürlich empfehlen, die "Rahmenbedingungen" stärker in die Mangel zu nehmen.

2. "Was schlecht läuft? Die Immobilienwirtschaft/Wohnpolitik"


Nicht nur ein User mit dem Namen Tiger Mike ließ sich über die Wohnpolitik in der Stadt aus. Auch auf Facebook wurde die Wohnungssituation als "verheerend" und die Vergabekritierien von Wiener Wohnen als absurd eingestuft. Tatsächlich ist es momentan gerade für jüngere Menschen schwer, in Wien eine leistbare Mietwohnung zu finden. Zwar sind die Mietpreise 2015 in Wien nur unmerklich gestiegen - doch befinden sich immerhin 15.000 Personen auf der Warteliste für eine Gemeindewohnung.

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3. "An über 220 Unternehmen ist die Stadt Wien beteiligt, was erhebliche Kosten und Personalaufwand bedeutet. Hier gehört verschlankt"


- befindet ein User. Die Verbindlichkeiten von Wiener Wohnen, Wien Kanal und dem Krankenanstaltenverbund gibt der Rechnungshof in einem aktuellen Bericht mit 3,12 Milliarden Euro an - und kritisiert gleichzeitig die Intransparenz dieser Unternehmen. Die Stadt spricht zwar davon, dass die Schulden auch von den jeweiligen Unternehmen zu begleichen sind. Doch lässt sich das ohne einen aufgeschlüsselten Rechnungsabschluss erst gar nicht nachvollziehen.

4. "Manche Radwege wirken abenteuerlich"


schreibt Michael Lang-Sabitzer. Dieser Meinung ist auch die Radlobby Wien. Gefährliche Kreuzungen und überlastete Radwege dürften auch dazu geführt haben, dass das Ziel von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou, den Radfahreranteil am Verkehr bis 2015 auf zehn Prozent zu heben, um 2,6 Prozentpunkte verfehlt wurde. Das Radwegenetz gehört also tatsächlich noch sicherer und stärker ausgebaut.

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5. "Manche Plätze in der Stadt versandeln (Schwedenplatz, Matzleinsdorfer Platz etc.)"


Pläne hat es für den von manchen als Schandfleck empfundenen Schwedenplatz in den letzten Jahren einige gegeben. Vor ein paar Monaten wurde bekannt, dass er großteils autofrei werden soll. Auch sind weniger Imbisstände, aber mehr Sitzgelegenheiten geplant. Insgesamt darf man auf die Umsetzung gespannt sein - handelt es sich doch um den ersten Entwurf, der auch umsetzbar ist.