Kogler zu Blau-Schwarz: "Größte Wählertäuschung der Zweiten Republik"
Noch-Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler äußerte sich gestern Abend in den sozialen Netzwerken zur aktuellen Lage rund um eine mögliche blau-schwarze Regierung unter einem Kanzler Herbert Kickl - und geht dabei besonders mit der ÖVP hart ins Gericht: "Einen Wahlkampf zu führen, um einen Volkskanzler Kickl zu verhindern und dann am Absatz umzukehren und ihn zum Kanzler zu machen, da geht sich einiges nicht aus."
Die Aktion sei die "wohl größte Wählertäuschung der Zweiten Republik", so Kogler. Die Abfolge der Ereignisse der vergangenen Tage - erst der Ausstieg der Neos aus den Koalitionsverhandlungen, dann das Aus der Verhandlungen zwischen ÖVP und SPÖ - sei "unfassbar, ungeheuerlich, unwürdig und im Ergebnis unverantwortlich". SPÖ und Neos hätten "Verhandlungstaktiken an den Tag legen sollen, damit am Schluss nicht genau so etwas übrigbleibt".
Kurzum: "Das Ergebnis ist fatal und wäre verhinderbar gewesen."
"Das Gemeinsame suchen"
In die Zukunft gerichtet sagt Kogler, der in absehbarer Zeit mit den Grünen auf der Oppositionsbank landen dürfte: "Ihr könnt euch darauf verlassen, wir werden in dieser schwierigen Situation eine scharfe Opposition sein, eine kontrollierende Opposition, und konstruktiv ohnehin."
Er sei "wirklich überzeugt davon, dass wir die schwierigen Herausforderungen in Österreich verantwortungsvoll und mit Vernunft und Zuversicht lösen können". Kogler streckt "bei aller Kritik" die Hand zur SPÖ und den Neos aus. Er wolle "wieder das Gemeinsame suchen und zusammenarbeiten, um hier etwas zusammenzubringen".