Politik/Inland

Polaschek: Keine finanziellen Anreize für Lehrer und Lehrerinnen

Zwei Jahre Pandemie haben auch im Bildungsbereich Spuren hinterlassen: 300.000 Schüler und Schülerinnen hatten sich mit Corona infiziert, viele klagen über psychische Beeinträchtigungen. Mehrere Bundesländer berichten über akuten Lehrermangel. Zuletzt wurde Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, aufgefordert, bessere Belüftungssystenme in den österreichischen Schulen einbauen zu lassen.

Zum Lehrermangel verwies der angesprochene Minister in der ZiB 2 auf das jüngst vorgestellte Quereinsteiger-Modell: "Wir gehen davon aus, dass wir damit 300 bis 500 Lehrer pro Jahr dazubekommen." Gebraucht würden laut Experten rund 3000. Der Minister setzt deshalb auf eine größere Anzahl von Absolventen.

Finanzielle Anreize möchte Martin Polaschek nicht bieten: "Das würde nur zu Wanderbewegungen von einem Bundesland in andere bedeuten." Zur Kritik der zu langen Ausbildung meinte er: "Das war eine politische Entscheidung, die vor fast zehn Jahren gefällt wurde." Sie wäre inhaltlich durchaus sinnvoll gewesen. Die längere Gesamtstudiendauer sei richtig.

Zum Problem, das es bis 2030 fünf Prozent mehr Schüler, aber 25 Prozent weniger Lehrer geben werde, meinte der Ressortchef:  "Wir brauchen ein modernes Lehrer- und Lehrerinnenbild." Er kündigte eine Überarbeitung der Lehrpläne und den Einsatz von mehr administrativem Schulpersonal an: "Damit sich die Lehrer und Lehrerinnen wieder mehr auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können."

Lüften statt CO2-Messgeräten

Die jüngsten Entwicklungen in der Pandemie, wonach ein Sechstel der Volksschüler Nachhilfe benötigt, beobachtet auch Polaschek mit Sorge: "Wir werden konkrete Antworten dazu finden müssen." Die Ankündigung neuer Coronamaßnahmen am 29. August hält er für gerechtfertigt: "Es macht wenig Sinn, schon vorher Maßnahmen zu präsentieren." Die Anschaffung von Co2-Messgeräten hält er nicht für notwendig: "Wenn man regelmäßig lüftet, braucht man keine Messgeräte."

Eine Schulnote wollte sich der Bildungsminister übrigens auf Nachfrage nicht geben.