Politik/Inland

Strache macht Ernst: "Wien braucht eine Liste HC Strache"

Die Rückkehr des gefallenen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache in die Politik ist nach dessen eigener Darstellung nur noch Formsache. Dass der 50-Jährige wieder in der Wiener Landespolitik mitmischen wird, ist demnach fix.

"Es braucht eine konsequente und starke HC Strache Liste (Die Allianz für Österreich) für Wien", schrieb Strache am Sonntag auf Facebook. Damit bekennt er sich klar wie nie zuvor zu der Parteigründung seines Freundes Karl Baron. Mit seiner Liste will der Ex-Freiheitliche bei der kommenden Wien-Wahl "über 15 Prozent erreichen" und "eine rot-weiß-rote heimatverbundene und soziale Politik für die österreichische Bevölkerung machen".

Seine Ansage für die voraussichtlich im kommenden Herbst stattfindende Gemeinderatswahl verknüpfte Strache mit einer Umfrage der Boulevardzeitung Österreich, wonach der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp bei einer fiktiven Direktwahl zum Bürgermeister nur auf acht Prozent käme.

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Umfrage-Grafik abgeschnitten

Interessantes Detail: In der Umfrage wurde auch die Zustimmung zu einem Bürgermeister Strache im Falle eines DAÖ-Antretens abgefragt. Der ehemalige Blaue liegt hierbei, gleichauf mit dem Wiener Neos-Chef Christoph Wiederkehr, bei nur sechs Prozent. Diese zwei Balken hat Strache in seinem Posting allerdings weggeschnitten.

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"Gastredner"

Strache hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, als "Gastredner" beim ersten Neujahrstreffen der neuen Allianz für Österreich (DAÖ) am 23. Jänner aufzutreten. DAÖ-Obmann Baron und Sprecher Gernot Rumpold gaben sich schon länger zuversichtlich, Strache als Spitzenkandidaten für die Wien-Wahl gewinnen zu können.

Strache werde wie der "Phönix aus der Asche" zurückkehren, zeigte sich Rumpold am Freitag bei einer Pressekonferenz überzeugt. "Wir gehen davon aus, dass H.-C. Strache Spitzenkandidat wird", sagte er weiter. Die entsprechenden Gespräche würden laufen.

Kopf-an-Kopf-Rennen

Bei der Wiener Gemeinderatswahl rechnet die DAÖ laut eigener Aussage mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der FPÖ. Außerdem zeigte man sich bei der Allianz überzeugt, dass die laut Plan im Herbst stattfindende Wahl vorverlegt wird. Den Wahlkampf will man übrigens mit "Spenden von großzügigen Unterstützern" und Krediten finanzieren.

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Die Allianz für Österreich war im vergangenen Dezember aus der Taufe gehoben worden - von den drei Gemeinderäten Karl Baron, Dietrich Kops und Klaus Handler, die gemeinsam der FPÖ den Rücken gekehrt hatten. Sie stießen sich am Umgang der FPÖ mit Strache. Dieser wurde nach der Ibiza-Affäre und gravierenden Spesenvorwürfen aus der FPÖ ausgeschlossen. 

Inzwischen sind auch drei Bezirksräte aus Wien-Favoriten zur DAÖ übergewechselt. In der Allianz geht man auch von weiteren Übertritten in den Bezirken wie auch im Gemeinderat aus.