Reaktionen auf US-Wahl: (Fast) die ganze Welt gratuliert Trump
Donald Trump steht - Stand Mittwochmorgen - vor einem Comeback als US-Präsident. Der Ausgang der US-Wahlen wird weltweit mit Spannung verfolgt. Noch bevor alle Stimmen der Bundesstaaten ausgezählt sind und das Endergebnis feststeht, melden sich prominente Stimmen zu Wort.
Nehammer gratuliert Trump zum Wahlsieg
Bundeskanzler Karl Nehammer hat dem Republikaner zu dem sich abzeichnenden Sieg gratuliert. "Die USA sind ein bedeutender strategischer Partner für Österreich", schrieb Nehammer am Mittwoch auf X. "Wir freuen uns darauf, unsere transatlantischen Beziehungen gemeinsam weiter auszubauen und zu stärken, um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen."
"Unser Tag wird kommen"
Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl gratulierte Trump via Facebook zu seinem "einsdrucksvollen und eindeutigen" Sieg. Die Amerikaner hätten "mit der selbstverliebten Politik der eiskalten Eliten ordentlich abgerechnet". Kickl nahm die US-Wahlen zum Anlass, das österreichische System zu kritisieren. Während in Amerika die Zeichen auf "frischen Wind" stünden, würden hierzulande die "vereinigten Wahlverlierer" im Auftrag des Staatsoberhauptes weiter "herumwurschteln". Aber auch für die FPÖ werde "unser Tag kommen", schreibt Kickl.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hatte sich zuvor bereits auf Facebook erfreut gezeigt. "Guten Morgen, Ungarn! Auf dem Weg zu einem wunderbaren Sieg", postete er zu einem Foto eines Fernsehers mit einer CNN-Wahlsendung.
Sebastian Kurz sieht Trump-Sieg
Auch der frühere Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) stellt sich auf einen Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl ein. "Es wird langsam klarer und klarer: Donald Trump könnte diese Wahl ganz groß gewinnen", schrieb Kurz am Mittwoch in der Früh in einem englischsprachigen X-Post.
Auch in einem Interview auf ServusTV sagte Kurz, dass er einen Sieg Trumps für wahrscheinlich halte. "Warum? Weil er sich das ganz klar als Ziel gesetzt hat", sagte Kurz. "Ich würde erwarten, dass das positiv ist für die Frage der Ukraine."
Er glaube allerdings nicht, dass Trump den Krieg - wie angekündigt - in 24 Stunden beenden werde. Einem Bekenntnis, wer für ihn der bessere Präsident für Europa wäre, enthielt er sich.
Glückwünsche aus Ukraine und Russland
Stichwort Ukraine-Krieg: Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij hat Trump ebenfalls bereits vor der Verkündung des offiziellen Wahlergebnisses gratuliert: „Ich gratuliere Donald Trump zu diesem eindrucksvollen Wahlsieg!“, schrieb er bei der Plattform X. Er begrüße Trumps Unterstützung für den „Frieden durch Stärke“-Ansatz. Zudem hoffe er, bald Trump persönlich zum Wahlsieg gratulieren und mit ihm die weitere Unterstützung der Ukraine besprechen zu können. Kiew sei auf die Hilfe beider US-Parteien angewiesen.
Auch aus Russland kommen nach der US-Wahl erste Reaktionen der Freude über den sich abzeichnenden Sieg Trumps. „Halleluja“, schrieb die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in ihrem Telegram-Kanal. Gewinner sei derjenige, der sein Land liebe, meinte sie mit Blick auf Trumps Wahlspruch „Make America Great Again“.
Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew teilte mit, dass Trump eine für Russland wichtige Eigenschaft habe: „Als Geschäftsmann bis ins Knochenmark kann er es auf den Tod nicht ausstehen, Geld für verschiedene Günstlinge und Lakaien auszugeben - für idiotische Verbündete, für dumme Wohltätigkeitsprojekte und für gefräßige internationale Organisationen“, schrieb der Vizechef des nationalen Sicherheitsrates bei Telegram.
Johnson über möglichen Trump-Sieg und Comeback
Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson, der als Trump-Freund gilt, sollte die Wahlnacht im britischen Channel 4 kommentieren. Er machte jedoch Werbung für sein neues Buch und verärgerte damit die Moderatoren der Sendung.
Auf die Frage, ob er im Falle eines Wahlsiegs Trumps an ein Comeback denke, antwortete er, das könne man in seinem Buch "Unleashed" nachlesen. Kurz darauf gab es eine Pause und Johnson war nicht mehr als Gast zu sehen. Unklar ist, ob Boris Johnson das Studio freiwillig verlassen musste oder ob er dazu gezwungen wurde.
Glückwünsche aus Deutschland
AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat sich ebenfalls auf X zu Wort gemeldet und Donald Trump bereits zur Wahl gratuliert. Weidel betonte, dass nicht "woke Hollywood", sondern die arbeitende amerikanische Bevölkerung die Wahl entschieden habe. Sie wünsche dem neuen US-Präsidenten "Glück und Gottes Segen", so Weidel.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte dem voraussichtlichen Wahlsieger via X. "Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern", so Scholz.
Macron und Scholz stimmten sich nach dem Wahlsieg Trumps in einem Telefonat ab. "Man hat vereinbart, sich dazu eng miteinander zu koordinieren", hieß es aus Berlin.
Glückwünsche aus Frankreich, Italien und Israel
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron gratulierte Trump: "Bereit für eine Zusammenarbeit, wie wir sie in den letzten vier Jahren erfolgreich praktiziert haben", so der liberale Politiker.
Glückwünsche kamen auch aus Italien. "Illegale Einwanderung bekämpfen und Steuern senken, Verteidigung der christlichen Wurzeln und Rückkehr zum Frieden, Meinungsfreiheit und keine politischen Prozesse: Auch in den USA siegen gesunder Menschenverstand, Leidenschaft und die Zukunft! Gute Arbeit, Präsident Donald Trump", schrieb der italienische Vize-Regierungschef Matteo Salvini auf seinen Sozialnetzwerken.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu äußerte sich ebenfalls auf X. "Herzlichen Glückwunsch zum größten Comeback der Geschichte", schrieb Netanjahu. Trumps Rückkehr bedeute einen Neuanfang für Amerika und ein starkes Bekenntnis zum großen Bündnis zwischen beiden Ländern.
Netanjahus umstrittener Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir schrieb auf X: "Yesssss, Gott segne Trump".
"Warme Glückwünsche" aus Brüssel
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen meldete sich im Namen der Europäischen Union und schickte "warme Glückwünsche" an Donald Trump. Die EU und USA seien mehr als Verbündete, sondern durch eine wahre Völker-Partnerschaft von über 800 Millionen Meschen verbunden. "Lassen Sie uns also gemeinsam an einer starken transatlantischen Agenda arbeiten, die ihnen auch weiterhin Vorteile bringt", so von der Leyen.
China reagiert zurückhaltend, für Iran keine Bedeutung
Wenn die Ergebnisse offiziell bekanntgegeben würden, werde Peking wie üblich mit der Sache umgehen, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Nachmittag (Ortszeit) auf die Frage zu einem möglichen Sieg Donald Trumps. China werde die Beziehungen zu den USA auf dem Grundsatz des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Zusammenarbeit, bei der alle gewinnen, handhaben.
Das Verhältnis zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften ist auf einem Tiefpunkt. US-Zölle auf chinesische Produkte und Exportbeschränkungen Chinas für wichtige Rohstoffe belasten den Handel.
Der Iran misst unterdessen der US-Wahl in einer ersten Reaktion keine besondere Bedeutung zu. Die Lebensgrundlage der Iraner werde dadurch nicht beeinträchtigt, sagt Regierungssprecherin Fatemeh Mohajerani laut der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasnim.