Ukraines Nachbarland Moldau verhängt Ausnahmezustand
Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine hat das Nachbarland Moldau den Ausnahmezustand ausgerufen. Dies gelte von Donnerstag an für 60 Tage, entschied das Parlament in der Hauptstadt Chisinau am Donnerstag in einer Sondersitzung. Die Abgeordneten hätten die Anordnung einstimmig unterstützt, berichteten örtliche Medien. Unter anderem werden damit Massendemonstrationen untersagt, und die Regierung kann "unerwünschte Personen" des Landes verweisen.
Die pro-westliche Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita sagte, allein am Donnerstag seien mehr als 4.200 Flüchtlinge aus der Ukraine ins Land gekommen. Viele wollten weiter in die EU, aber mehr als 100 hätten in Moldau Asyl beantragt.
Luftraum bereits gesperrt
Zuvor hatte die frühere Sowjetrepublik bereits ihren Luftraum gesperrt. Auf moldauischem Gebiet ist seit Anfang der 1990er Jahre russisches Militär stationiert - in dem von prorussischen Separatisten beherrschten Transnistrien.
Die Region hatte sich damals in einem blutigen Bürgerkrieg von Moldau abgespalten, als das Land sich wiederum von der Sowjetunion unabhängig erklärte. Am Donnerstag hielt Russlands Militär nach eigenen Angaben planmäßige Manöver in der Region ab, die im Osten an die Ukraine grenzt.