Trump macht das „Undercover“-FBI für Sturm aufs Kapitols verantwortlich
Von Dirk Hautkapp
Als wäre er nie weg gewesen. Donald Trump, abgewählter Ex-US-Präsident, feuert auch 14 Monate nach seiner Niederlage gegen Joe Biden aus allen Rohren. Diesmal nur ohne Krawatte. Bei seiner ersten Kundgebung im neuen Jahr wiederholte der 75-Jährige vor einigen tausend Anhängern am Samstagabend in Florence, einem Wüstenort im Bundesstaat der Arizona, die hinlänglich widerlegte Klage, ihm sei die Präsidentschaftswahl 2020 „gestohlen“ worden.
Biden, den Trump wegen der Inflation und der Corona-Lage als Totalversager charakterisierte, regiere Amerika in Grund und Boden. Die Demokraten seien „korrupte, machthungrige Verrückte“, „Links-Faschisten“, „Kommunisten“ und „bösartig“. Gemeinsam mit Washingtons Bürokraten wollten sie „unser Leben kontrollieren“. Aus der Litanei von falschen Behauptungen ragte heraus, dass weiße Amerikaner laut Trump bei der Vergabe von Corona-Impfstoffen- und Medikamenten gegenüber Afroamerikanern benachteiligt würden. Nichts dergleichen ist nach Angaben staatlicher Gesundheitsbehörden belegt.
Die Erstürmung des Kapitols in Washington am 6. Januar 2021 geht laut Trump auf Provokationen von Undercover-Agenten der Bundespolizei FBI zurück. Dafür gibt es laut Justizministerium nicht den geringsten Hinweis. Anders als bei vorherigen Auftritten machte Trump aber keine Andeutung, dass er in zwei Jahren erneut für das Weiße Haus kandidieren wird.