Spahn: "Impfen ist ein patriotischer Akt"
In Deutschland haben aktuell 53 Prozent der Bevölkerung vollen Impfschutz, 62 Prozent sind mindestens einmal geimpft. Das Impftempo hat zuletzt deutlich nachgelassen.
Die Appelle des deutschen Gesundheitsministers Jens Spahn an ungeimpfte Bürger werden daher immer eindringlicher. "Impfen ist ein patriotischer Akt“, schrieb der CDU-Politiker am Donnerstag auf Twitter. "Man schützt nicht nur sich selbst, sondern uns als Gesellschaft.“
Aus für kostenlose Tests
Aktuell läuft in Deutschland, wie in vielen anderen Ländern, eine Debatte, wie man mehr Bürger zur Impfung bewegen könnte. Die Thüringer Stadt Sonneberg hat zum Beispiel versucht, Impfmuffel mit einer Gratis-Bratwurst zu locken. Mit Erfolg: 250 Menschen kamen, um sich neben der Spritze in den Oberarm auch noch die kulinarische Spezialität abzuholen.
Zudem geht aus einem Papier des Gesundheitsministeriums hervor, dass man das Angebot für kostenlose Bürgertests Mitte Oktober auslaufen lassen könnte. Auf Dauer sei die Übernahme der Kosten für Tests durch den Steuerzahler nicht tragbar.
Auch schließt die deutsche Bundesregierung neue Einschränkungen im Herbst und Winter vor allem für Ungeimpfte nicht aus. "Dazu zählen insbesondere Kontaktbeschränkungen sowie die Begrenzung der Teilnahme bzw. den Ausschluss von der Teilnahme nicht geimpfter Personen an Veranstaltungen und in der Gastronomie", hieß es.
"Die Werkzeuge sind da"
Zudem will das deutsche Gesundheitsministerium die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel bis Frühjahr 2022 verlängern. Dies soll auch für Geimpfte und Genesene gelten. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollten dabei helfen, die Kurve der vierten Welle "deutlich abzuflachen". "Die Werkzeuge sind da. Wir müssen sie nur nutzen".
Eine Regierungssprecherin betonte am Mittwoch in Berlin, Ziel sei, einen neuen harten Lockdown zu verhindern. "Wir können den Pandemieverlauf beeinflussen." Sie appellierte an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen, ergänzte aber: "Wir wollen keine Impfpflicht, auch nicht durch die Hintertür."
Kommenden Dienstag will die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.