Deutsche Ampel-Regierung will Cannabis legalisieren
Die Ampel-Koalition will Cannabis zu Genusszwecken in Deutschland legalisieren. „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein“, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Koalitionsvertrag. Auf diesem Wege solle die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet werden.
Evaluierung nach vier Jahren
Das Gesetz solle nach vier Jahren auf dessen gesellschaftliche Auswirkungen überprüft werden. Gleichzeitig sollen die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Cannabis, Alkohol und Nikotin verschärft werden. Bei der Suchtprävention solle der Fokus vor allem auf der verstärkten Aufklärung von Kindern, Jugendlichen und schwangeren Frauen liegen.
Hanfverband sieht Vorbildwirkung
Der Deutsche Hanfverband sprach von einem „großen Wurf“. „Viele Länder werden diesem Beispiel folgen und ebenfalls Cannabis legalisieren“, erklärte DHV-Sprecher Georg Wurth. Nach Einschätzung des Verbands sollte aber auch der Eigenanbau legalisiert werden. Er stelle „für regelmäßige Konsumenten mit höherem Verbrauch und geringem Einkommen eine wichtige Alternative zum Fachgeschäft dar.“
SPD warb für kontrollierte Abgabe
Die Sozialdemokraten waren bei diesem Thema bisher zögerlich – zumacht sich deren Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dafür stark. Er habe eine Cannabis-Legalisierung abgelehnt, komme als Arzt jetzt aber „zu einem anderen Schluss“. „Immer häufiger wird dem illegal verkauften Straßencannabis neuartiges Heroin beigemischt, das sich rauchen lässt. Damit werden Cannabis-Konsumenten schnell in eine Heroin-Abhängigkeit getrieben.“
Medizinisches Cannabis gibt es in Deutschland seit 2017 auf Rezept. In Kanada und Uruguay ist Cannabis bereits vollständig legalisiert ebenso etwa wie in mehreren US-Bundesstaaten.