Politik/Ausland

Bürger in Demokratien sehen Freiheiten zu stark beschnitten

Die Corona-Maßnahmen stoßen einer internationalen Umfrage zufolge in den demokratisch verfassten Staaten auf sehr gemischte Reaktionen. Zwar zeigen sich die Befragten aus 53 Ländern mehrheitlich zufrieden mit der Pandemie-Politik ihrer Regierungen. Zugleich aber finden ebenfalls mehr als die Hälfte, dass ihre persönlichen Freiheiten zu stark eingeschränkt wurden.

Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch vorgestellten Erhebung der Stiftung Alliance of Democracies Foundation und der Berliner Marktforschungsfirma Latana. "Wir müssen nun aus der Covid-19-Pandemie herauskommen und den Menschen mehr Demokratie und Freiheit geben", forderte der Stiftungsvorsitzende Anders Fogh Rasmussen.

Die meisten der Staaten sind Demokratien nach westlichem Zuschnitt. Unter den insgesamt mehr als 50.000 Befragten waren aber auch Bürger etwa aus China, Venezuela, Vietnam und Saudi-Arabien. Der Studie zufolge stimmten 58 Prozent der Corona-Politik ihrer jeweiligen Länder zu. 53 Prozent monierten demgegenüber, ihre Freiheiten seien durch die Lockdowns übermäßig beschnitten worden.

Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer attestierten ihren Heimatstaaten, diese seien demokratisch. Gleichzeitig vertraten allerdings viele die Auffassung, dass die wirtschaftliche Ungleichheit und die Macht der großen Technologieunternehmen die Demokratie gefährden. Letzteres spielte insbesondere für die Befragten in den USA eine wichtige Rolle.