Ducati fährt der MotoGP um die Ohren - auch in Spielberg
Für die Konkurrenz sieht es nicht gut aus, weil sie seit sieben Rennen am jeweiligen Sonntag immer nur die Hecks der Ducatis bewundern darf. Der italienische Rennstall besitzt in der aktuellen MotoGP-Saison nahezu ein Monopol, zumindest was das Podium an einem Rennsonntag betrifft.
In den letzten sieben Rennen (Jerez, Le Mans, Barcelona, Mugello, Assen, Sachsenring, Silverstone) belegten alle 21 Podiumsplätze Ducati-Fahrer, durfte kein Pilot der Konkurrenz die Phalanx durchbrechen. Diese Dominanz hat die Königsklasse der Motorräder noch nie erlebt. Für Aprilia, KTM, Yamaha oder Honda gilt ein Motto: bitte hinten anstellen!
Gutes Pflaster Spielberg
In der WM-Gesamtwertung drückt sich das freilich auch mehr als deutlich aus, denn mit Jorge Martin, Weltmeister Francesco Bagnaia, Enea Bastianini und Marc Marquez werden sich vier Ducati-Piloten den Weltmeister-Titel untereinander ausmachen. Maverick Vinales auf Aprilia hält als Fünfter die Fahnen des Rests des Feldes hoch, ohne eine realistische Chance auf die Krone.
Für den GP von Österreich in Spielberg macht die Statistik nicht gerade Hoffnung, denn in den letzten acht Jahren gewannen sieben Mal Ducati-Piloten (drei Mal Dovizioso, zwei Mal Bagnaia, je ein Mal Iannone und Lorenzo) das Rennen, nur Brad Binder durfte 2021 auf KTM jubeln, als er im einsetzenden Regen auf Trockenreifen blieb und mit einem Husarenritt den Triumph ins Trockene brachte.
Der Trainingsfreitag brachte den Fans gleich das erwartete Spektakel, allerdings in Form einer Sturzorgie am Vormittag. Einen sehenswerten Abflug zeigte KTM-Talent Pedro Acosta, der sich auf der flotten Schönberg-Geraden seiner Maschine entledigte. Pilot blieb unverletzt, Motorrad nicht. Am Nachmittag wiederholte er den Stunt vor der Zielkurve.
Acosta gilt als eines der größten Talente im Rennzirkus, fährt schon seit mehreren Jahren auf KTM, rast von Erfolg zu Erfolg und weckt damit Sehnsüchte. Denn der 20-jährige Spanier darf sich bereits zweimaliger Motorrad-Weltmeister nennen, in seiner ersten Saison in der Königsklasse stand Acosta heuer schon zweimal auf dem Podium. Experten prophezeien ihm eine große Karriere.
Heißes Duell
Für das Qualifying und das Sprintrennen am Samstag (15 Uhr/live auf ServusTV) werden aber wieder die üblichen Verdächtigen ganz hoch gehandelt, denn an der Spitze der WM tobt seit Beginn an ein Zweikampf zwischen Weltmeister Francesco Bagnaia und seinem Herausforderer Jorge Martin.
Die Trainingseinheiten am Freitag dominierten wenig überraschend die Ducatis. Am Vormittag brauste Jorge Martin als Flottester um den Kurs, am Nachmittag präsentierte sich Bagnaia weltmeisterlich.