Motor

3,5 Lifehacks, die man beim Tanken kennen sollte

Ganze 9,36 Milliarden Liter Kraftstoff wurden in Österreich im Vorjahr verbraucht – ca. 1,98 Milliarden Liter Benzin und rund 7,38 Milliarden Liter Diesel. Das ist nicht nur viel, sondern kommt auch teuer. Was dazu führt, dass Tanken kaum zur Lieblingsbeschäftigung der Autofahrer gehört.

Folgende Lifehacks können helfen Nerve - und sogar richtig Geld - zu sparen.

1) Auf die kleinen Zeichen schauen. Meist stellt man sich die Frage erst, wenn man schon in die Tankstelle einfährt. Wo ist die Tanköffnung wieder? Links? Oder rechts? Vor allem wenn man in einem fremden Auto unterwegs ist, wird es schwierig. Allerdings: Weder das Kopf-Verdrehen, noch das Tankschlauch um das Auto ziehen oder gar Rangieren muss  sein.

Besser ist es, auf das kleine Tank-Zeichen auf dem Instrumentenbrett zu achten. Denn dort befindet sich neben dem Zapfsäulen-Symbol meist noch ein kleiner Pfeil. Unabhängig vom jeweiligen Fahrzeughersteller weist dieses bei den meisten Modellen so dezent darauf hin, wo die Fahrzeugingenieure die Öffnung für den Einfüllstutzen platziert haben. So dezent leider, dass er vielen noch gar nicht aufgefallen ist. Obwohl sie schon viele Jahre mit Verbrennern unterwegs sind.

Als Faustregel gilt übrigens, dass sich der Tankdeckel bei Automarken aus EU-Ländern und den USA fast immer auf der rechten Seite befindet, bei japanischen und britischen Herstellern hingegen zumeist auf der linken Seite.

 

 

2) An den Umweltschutz denken. Verbrenner - und oft besonders die Diesel - haben ohnehin schon mit einem schlechten Ruf zu kämpfen. Dass man beim Tanken auch noch Wegwerf-Plastikhandschuhe tragen sollte, macht die Sache nicht besser. Darauf zu verzichten ist aber aus gesundheitlichen Gründen keine gute Idee. Diesel ist dickflüssiger als Benzin und riecht auch intensiver, er verflüchtigt sich deutlich langsamer als Benzin und haftet länger auf der Haut. Aber auch Benzin ist für den Menschen giftig, da Schadstoffe über die Haut aufgenommen werden. Direkter Kontakt kann zu Hautirritationen und über einen längeren Zeitraum sogar zu Krebserkrankungen führen.

Wer die Plastikdinger dennoch nicht verwenden möchte, sollte wieder in die guten alten Autohandschuhe investieren. Hat einen Retro-Touch und tut der Umwelt gut. Ebenfalls geeignet sind Neopren-Handschuhe - gutes Griffgefühl und die Haut ist vor Diesel- oder Benzintropfen geschützt.

 

3) Keine Angst haben: Mit leerem Tank auf der Autobahn liegenbleiben? Für viele eine Horrorvorstellung. Die aber kaum je eintritt. Die britische Vergleichswebsite Compare The Market hat erhoben, wie weit man mit dem Inhalt des Reservetanks noch fahren kann.

Wenn also die Warnleuchte angeht: In der Praxis ist die Reichweite aber in den meisten Fällennoch 80km. Auch dem Bordcomputer, der anzeigt, wie weit man noch fahren kann, wenn das Auto einen niedrigen Kraftstoffstand erreicht hat, muss man nicht ganz vertrauen: Gefahren werden kann nämlich oft weit über die angezeigte Reichweite hinaus.

Im Durchschnitt leuchtet die Warnlampe auf, wenn der Kraftstofftank etwa 10 Prozent seiner maximalen Kapazität erreicht hat. Im Auto-Handbuch ist genau angegeben, wie viele Liter das sind. Garantiert ist allerdings nichts, denn den Spritverbrauch beeinflussen viele andere Faktoren wie die Verkehrslage, die Außentemperatur, die Bremshäufigkeit, die Beschleunigung oder die Anzahl der Beifahrer sowie das Gewicht des Gepäcks.  

Eine Studie der britischen Vergleichswebsite Compare The Market hat untersucht, wie weit man mit dem Inhalt des Reservetanks noch fahren kann. Getestet wurden 96 beliebte Automodelle mit Benzinmotor. Hier die Top 5.

  1. VW Passat hat mit einer Reserve-Reichweite von mindestens 120,73 Kilometern den Sieg errungen.
  2. Volvo V40 landete mit 113,6 Kilometern im Reservetank auf dem zweiten Platz.
  3. Ford Mondeo folgte mit 112,68 Kilometern auf dem dritten Rang.
  4. BMW 5er belegte den vierten Platz mit einer Reichweite von 109,96 km.
  5. Toyota Prius schaffte es mit 107,2 km auch in die Top 5.

3,5) Sich in Sachen Konzentration üben. Um den Supergau unter den Tankfehlern - also Benzin in den Diesel oder Diesel in den Benziner - zu tanken, muss man ziemlich abgelenkt sein. Oder man hat Pech - wie kürzlich die Kunden einer Tankstelle in  Hessen. Dort verwechselte wohl der Mitarbeiter eines Treibstoffzulieferers die Bodentanks von Benzin und Diesel, Kunden tankten den falschen Kraftstoff und dutzende Fahrzeuge blieben liegen.

Vor allem Diesel in einen Benziner zu bekommen ist schon daher schwer, da der große Dieseltankrüssel meist nicht in die Benzintankstutzen passt. Benzin in den Diesel zu bekommen, ist schon einfacher.
Leider ist dieser Fehler nicht nur dumm, sondern auch teuer. Fährt man nämlich weiter, ist man in Richtung kapitaler Motorschaden unterwegs. Bei direkteinspritzenden Aggregaten mangelt schon nach Kurzem der Einspritzanlage der nötige Dieselschmierfilm. Das provoziert Metallabrieb, was wiederum das Einspritzsystem schädigt.

Bemerkt man den Fehler also noch beim Tanken gilt: Wagen stehenlassen und auf den Abschleppdienst warten, der das Auto zum Leerpumpen des Tanks - oder gar zum Ausbau - in eine Werkstatt schleppt.

Im Sinne der Entschleunigung sollte man Tank-Stopps also dazu nutzen, ganz im Hier und Jetzt zu sein.