Meinung/Mein Tag

Mahlzeit oder eine Ode an den Sturm

Regen. Einen Tag noch Sommer. Denn ab Morgen herbstet es hierzulande wieder. Hat eh recht lang gedauert eigentlich. Weil so zäh die warme Zeit des Jahres begonnen hat, so ewig hat sie sich in die Länge gezogen – und nicht einmal an Niederschlägen hat es heuer gemangelt, also gefühlt zumindest.

 

Der faktische Beweis schwimmt im Neusiedler See in Form von – im Vergleich zum Vorjahr um 14 Zentimeter höheren – Wasser. Köpfler würde ich trotzdem keinen machen am heutigen (vermutlich) letzten potenziellen Badetag des Jahres.

Alle Inhalte anzeigen

Übrigens: Während die Freibäder schon zum größten Teil zu haben (siehe Seite 21), ist am Steppensee Planschen weiter möglich. An schönen Tagen wird in den Strandbädern bis Ende September Eintritt kassiert, bei Schlechtwetter nicht. Was was ist, wird wohl flexibel entschieden.

Sturm. Oder situationselastisch, wie das ja neuerdings immer wieder so schön heißt. Das muss mensch übrigens auch beim Trinken sein – und in diesem Bereich steckt das Burgenland gerade in der vielleicht besten Zeit des Jahres. Denn gereicht wird Sturm, der Begleiter langer Buschenschankabende und Grund für ebenso lange Verarbeitungsprozesse. Der Kenner genießt, trinkt mit der linken Hand – und stößt nicht an.

Heiligenbrunn. Mollig und süß rinnt das eigentlich ja gar nicht so edle Gesöff – Traubensaft, der sich erst in Wein verwandelt muss und mitten im Gärungsprozess steckt – die Kehle hinunter. Mit einem Alkoholgehalt von einem bis vier Prozent ist er der ideale Begleiter im Herbst, quasi der Übergang vom Sommer-Spritzer zum Winter-Schnapserl. Weil der echte Burgenländer weiß sich schließlich immer von innen zu wärmen – zu jeder Jahreszeit. Am Ende ein „Geheimtipp“, weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt: Das Uhudlersturmfest am Samstag kommender Woche in Heiligenbrunn.

Mahlzeit! (Prost zahlt die nächste Runde)