Mehr Platz

Nach Druck der EU und USA: Serbien enthaftet kosovarische Polizisten

Serbien musste internationalen Aufforderungen Folge leisten und drei vor zwei Wochen festgenommene kosovarische Polizisten freilassen. Das berichteten Balkanmedien am Montag übereinstimmend.

Laut kosovarischen Medien seien die drei Männer am 14. Juni im Kosovo entführt worden. Serbischen Medien zufolge soll es sich dabei um keine Entführung, sondern eine Festnahme gehandelt haben, die nicht auf kosovarischem Gebiet, sondern in Zentralserbien erfolgt sein soll. Laut serbischen Behörden stünden die Polizeibeamten unter Verdacht, die Straftat der illegalen Herstellung, des illegalen Besitzes und des illegalen Handels mit Waffen und Sprengstoffen begangen zu haben. Dies könnte in Serbien eine Gefängnisstrafe von bis zu 12 Jahren nach sich ziehen. 

➤ Mehr lesen: Pristina wirft Belgrad Entführung kosovarischer Polizisten vor

Rückkehr in den Kosovo

Der Belgrader Anwalt Gradimir Nalić, der die verhafteten kosovarischen Polizisten vertritt, bestätigte gegenüber Radio Free Europe, dass ihre Inhaftierung aufgehoben wurde und dass sie kurz vor ihrer Freilassung stünden.

"Die Anklage wurde bestätigt, die Haft aufgehoben. Sie werden sich gegen die Freiheit wehren", sagte Nalić und fügte hinzu, dass die Polizisten in den Kosovo zurückkehren würden.

➤ Mehr lesen: Neue Eskalation droht: Kosovo schließt Grenzen für serbische Fahrzeuge

Vučić folgte dem Rat Orbans

Unmittelbar nachdem bekannt wurde, dass die Polizisten festgenommen worden waren, forderten die Europäische Union und die USA ihre Freilassung. Den internationalen Aufforderungen an Belgrad schloss sich vergangene Woche auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban an. Er gilt als guter Freund des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić.

➤ Mehr lesen: Auch "Freund" Orban rät Vučić zur Freilassung kosovarischer Polizisten

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto meldete sich am Montag auch zu Wort und bestätigte dem TV-Sender MTI gegenüber, dass Vučić Orban über die Freilassung der Polizisten informiert habe. "Der Minister sagte, dass Viktor Orbán den Schritt des serbischen Präsidenten, den er in einer Zeit großer Herausforderungen unternommen habe, sehr schätze und dass diese Entscheidung ein klarer Beweis für die tiefe Freundschaft zwischen den serbischen und ungarischen Nationen und die strategische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern sei", hieß es in dem Beitrag über die Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo.