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Ein Kunstfestival gewährt Einblicke in muslimische Welten

Grenzenloser, verteilter und noch länger ist die Muslim* Contemporary heuer zum zweiten Mal am Start. Beginnend mit heute, 10. Oktober, bis 16. Oktober, finden Ausstellungen, Workshops, Konzerte und Panels verteilt in ganz Wien statt. Ziel des Kunstfestivals ist es, Musliminnen und Muslimen einen Raum zu geben, in dem sie ihre Alltagsrealitäten näherbringen und einen Diskurs darüber schaffen.

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Schwerpunkt auf Bündnissen

„Die heurige Muslim* Contemporary findet in Rahmen des Transalpinen Festivals statt. Unser Schwerpunkt liegt daher auf Bündnissen“, erklärt Kuratorin Asma Aiad. Man will sich über den Tellerrand - der nationalen Grenzen – hinwegzusetzen und sich fragen: Was haben die benachbarten Regionen gemeinsam, die unter anderem durch die Alpen verbunden sind? Wie erleben Muslim*innen und andere marginalisierte Gruppen diesen Umstand? Was können alle hier partizipierenden Menschen voneinander lernen, was können sie gemeinsam verlernen? Und wie können Bündnisse aussehen? „Uns war es deshalb auch wichtig, mit anderen Communities, wie etwa der Jüdischen, zusammenzuarbeiten“, so Aiad.

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Auch betont die Kuratorin, dass es der Muslim* Contemporary wichtig war, dort stattzufinden, wo die Menschen tatsächlich sind und leben. „Unser Ziel war es, auch ein bisschen aus Museen und Ausstellungssälen herauszukommen, um Menschen wirklich dort zu begegnen, wo sich ihr Alltag abspielt. Am Markt zum Beispiel“, sagt Aiad. Programmpunkte der Muslim* Contemporary sind Lesungen wie „Postmigrantische Perspektive Kunst- und Kulturbetriebe“, Workshops wie „Meme the Pain Away mit Ibiza Austrian Memes“ mit der Kultur- und Sozialanthropologin Anahita Neghabat oder Panels zur Frage „Was soll und kann Erinnerungskultur leisten?“

Das gesamte Programm der Muslim* Contemporary finden Sie hier

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"Jetzt erst recht"

Die Muslim* Contemporary fand 2021 zum ersten und mit, so Asma Aiad, großem Erfolg statt. Für Aufmerksamkeit sorgte im Nachhinein allerdings auch eine Kontroverse rund einen Antrag im Wiener Gemeinderat. Die beiden ÖVP Politikerinnen Laura Sachslehner (ehemals Generalsekretärin der ÖVP) und Caroline Hungerländer sahen in der Veranstaltung ein "Naheverhältnis zum politischen Islam" und "linksextreme Gewaltbereitschaft" und stellten die Förderungswürdigkeit des Projekts infrage. Daraufhin meldeten sich allerdings über 50 Kulturinstitutionen und Kunstschaffende mit einem offenen Brief gegen den „ÖVP-Angriff“. Die Solidaritätswelle für das Festival war groß.

„Dieser Angriff hat uns auch erst recht gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist und dass wir weiter machen müssen“, betont Aiad. Rückhalt bekommt die Muslim* Contemporary unter anderem von der Akademie der bildenden Künste, die auch die diesjährige Veranstaltung wieder unterstützt.