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Amoklauf in Serbien mit 9 Toten: Täter zu 20 Jahren Haft verurteilt

Wegen eines Amoklaufs mit 9 Toten hat ein Gericht in Serbien am Donnerstag den Täter zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Uroš Blažić hatte seine Opfer, die zwischen 14 und 25 Jahre alt waren, im Mai vergangenen Jahres in den Dörfern Dubona und Malo Orašje erschossen. 12 weitere Menschen wurden verletzt.

"Die Familien haben keine volle Gerechtigkeit erfahren"

Da Blažić zur Tatzeit noch nicht 21 Jahre alt war, erhielt er die für sein Alter mögliche Höchststrafe. Lebenslange Haft ist in Serbien nur für Menschen ab 21 Jahre möglich.

Der Anwalt der Hinterbliebenen, Stefan Stefanovic, zeigte sich zufrieden damit, dass Blazic die Höchststrafe erhielt. Die Dauer der Haft sei dennoch nicht lang genug. "Die Familien haben keine volle Gerechtigkeit erfahren", kritisierte er. "Was muss noch geschehen, damit die Exekutiv- und Legislativbehörden das Gesetz ändern?", frage er.

Täter bekannte sich schuldig: "Ich verdiene die Höchststrafe"

Der Verurteilte hatte am 4. Mai 2023 aus dem fahrenden Auto heraus mit einer Schnellfeuerwaffe auf Menschen geschossen, die sich im Dorf Dubona rund 60 Kilometer südlich der Hauptstadt Belgrad auf einem Schulhof aufhielten. Danach schoss er auch in den Dörfern Malo Orasje und Sepsin auf Menschen und floh dann.

Der Angeklagte hatte sich Ende August vor Gericht schuldig bekannt und Reue bekundet. "Das sind scheußliche Taten, die ich begangen habe. Ich verdiene die Höchststrafe", sagte er. "Ich kann nur sagen, dass ich schuldig bin und bereit, die Folgen zu tragen", fügte er hinzu.

Vater wurde auch zu 20 Jahren Haft verurteilt 

Der Vater des Täters, Radiša Blažić, wurde wegen illegalen Schusswaffenbesitzes ebenfalls zu 20 Jahren Haft verurteilt. Der Staatsanwaltschaft warf ihm vor, "die Voraussetzungen für die Straftat geschaffen" zu haben, indem er die für das Massaker genutzte Waffe erworben habe. Zudem seien andere Schusswaffen im Haus der Familie gefunden worden.

Die Bluttat hatte ganz Serbien erschüttert - zumal weniger als 24 Stunden zuvor bereits von einem 13-Jährigen ein Blutbad in einer Schule in Belgrad verübt worden war, bei dem neun Schulkinder und ein Mitarbeiter der Schule getötet worden waren. Serbiens Präsident Aleksandar Vučić kündigte eine großangelegte Entwaffnungskampagne an.

Der Prozess gegen Blažić fand in einem Hochsicherheitsgefängnis statt, in dem normalerweise Prozesse gegen das organisierte Verbrechen oder Kriegsverbrechen abgehalten werden. Er wurde nach wütenden Protesten von Angehörigen der Opfer dorthin verlegt. Zudem dauerte das Verfahren nur vier Monate - eine Rekordzeit für die serbische Justiz.