Great Taste Award: Diese Kärntner Schokolade erhielt begehrte Auszeichnung
Von Ingrid Teufl
Wenn 500 Genuss-Experten der renommierten britischen „Guild of Fine Food“ blind mehr als 14.000 Schokoladen aus aller Welt verkosten und dabei zwei Kreationen aus Mittelkärnten für auszeichnungswürdig befinden, kann die Schokolade nicht schlecht sein. Wer die Schokolade-Manufaktur Craigher in Friesach kennt, wird allerdings über das Urteil der internationalen Tester beim „Great Taste Award“ nicht überrascht sein.
Erstmals habe man heuer eingereicht, erzählt Junior-Chefin Hanna Craigher. „Wir fanden diesen internationalen Award spannend und haben uns einfach gedacht: Reichen wir doch mal ein.“ Dass dies gleich honoriert wurde, freut die Familie. Ihr Zwillingsbruder, der Chocolatier Dominikus Craigher, gesteht, schon immer von diesem Moment geträumt zu haben, das bekannte Logo auf einem seiner Produkte anbringen zu dürfen. „Als kleines Familienunternehmen sind wir besonders stolz auf diese hochkarätige Auszeichnung. Sie bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Der im August verliehene Preis mutet fast wie ein Geburtstagsgeschenk an: In diesem Monat feierten die Zwillinge auch ihren 30. Geburtstag.
Gegründet 1994, ist der Award „Great Taste“ heute das größte und am längsten bestehende Zertifizierungssystem für handwerklich arbeitende Lebensmittelhersteller und Spezialisten.
Schokolade liegt vermutlich ein wenig in der DNA der Familie. Seit 1914 besteht die Konditorei in Friesach, die Eltern der Zwillinge begannen vor rund 30 Jahren, Konfekt und Pralinen selbst zu produzieren. Vor zehn Jahren kamen Tafelschokoladen dazu: „Wir wollten damals ein Schokoladeprodukt, das man auch online bestellen und verschicken kann“, sagt Hanna.
Sortenvielfalt
Welche Sorten man in Großbritannien einreichte, entschied Chocolatier Dominikus – „eine Sommerschokolade und eine klassische“. Damit traf er den Geschmack der Bewertungsrichter, die in zwei Durchgängen verkosteten. Er wählte seine diesjährige Sommerkreation, eine weiße Schokolade, gefüllt mit Zitronencreme.
Das empfanden die Verkoster als eine „ungewöhnliche Idee“. In der Begründung betonten sie das süßsaure Wechselspiel. „Die Süße der weißen Schokolade wird durch die pikante Zitronenfüllung ausgeglichen.“ Schokolade Nummer zwei war hingegen ein langjähriger Klassiker aus Zartbitterschokolade mit Marillenmus. Sie punktete mit „Ausgewogenheit“, die in absoluter Präzision von Schokolade zu Aprikose übergeht. Das Besondere ist ein Schuss Marillenschnaps der Kärntner Edelbrennerei Pfau.
So wie bei den beiden Sieger-Schokoladen setzt die Familie Craigher einerseits auf hochwertige Zutaten, andererseits auf ausgewogene Kompositionen. „Wir machen schon auch Ausgefallenes, aber wir schauen darauf, dass die Grundstoffe zusammenpassen“, sagt Hanna. „Eine Fischschokolade wird es bei uns nicht geben.“