Kultur

Wegen Gabalier: Amadeus Awards ohne Soap & Skin, Rapper einvernommen

Andreas Gabalier ist weiterhin Reibebaum der heimischen Musikszene. Anja Plaschg, die als Soap & Skin mit ihrer Musik auch international für Aufsehen sorgt, wird den heurigen Amadeus Awards fernbleiben, ließ sie auf Instagram wissen. "Danke, aber nein danke" betitelte sie ihren Eintrag, in dem sie Gabalier nicht beim Namen nannte.

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"Mich in derselben Kategorie sowie in derselben Veranstaltung mit einem Möchtegern-Magnat zu wissen, der sein reaktionäres, nationalistisches, chauvinistisches und sexistisches Lebenskonzept zu kommerzialisieren weiß und hier Anklang findet, entsetzt mich derart dass ich an der Veranstaltung nicht teilnehmen werde", heißt es darin.

Veranstalter: "Muss man akzeptieren"

Den Verzicht der heimischen Musikerin  müsse man „akzeptieren“. Das teilte der Veranstalter des Musikpreises, der Musikwirtschaftsverband IFPI, auf APA-Nachfrage mit. Die Amadeus Awards würden Künstler „aus unterschiedlichsten Genres, von Alternative bis zum volkstümlichen Schlager“, auszeichnen, heißt es in dem Statement der IFPI. „Die Vielfalt der Musikstile steht seit jeher im Zentrum der Preisverleihung.“ Einmal im Jahr solle auf diese Weise „die bunte österreichische Musikszene“ zusammengebracht werden, um gemeinsam zu feiern. „Selbstverständlich treffen dabei auch verschiedene Meinungen und Weltanschauungen aufeinander. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Künstlerinnen und Künstler unserer Einladung folgen und müssen auch akzeptieren, wenn es Absagen gibt.“ Bereits 2009 und 2013 waren Gabalier und Soap&Skin in denselben Kategorien nominiert, auch damals betraf es das „Album des Jahres“.

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Noch keine Informationen gibt es seitens der Veranstalter, ob anstelle von Soap&Skin nun andere Künstler nachnominiert werden.

Von Andreas Gabalier gab es zur Causa vorerst kein Statement. Der Musiker stehe weder für eine Stellungnahme noch für ein Interview zur Verfügung, hieß es von seinem Management gegenüber der APA.

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Sachverhaltsdarstellung gegen Rapper

Der Anwalt von Gabalier hat inzwischen gegen zwei österreichische Rapper eine Sachverhaltsdarstellung wegen gefährlicher Drohung eingebracht, berichtet Der Standard. Demnach geht es um die Textzeile "I tat den Andi Gabalier net an die Wand stellen lassen, aber samma si ehrlich, eigentlich gehört er dasch…" aus "So viel Polizei" von Kid Pex und Kroko Jack. Letzterer sei bereits von der Polizei einvernommen worden.

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Kid Pex sagte laut Standard, dass dies "keine Drohung" sei, sondern "eine durchaus im Hip Hop gängige, überspitzte Formulierung". Nicht Andreas Gabalier gehöre erschossen, sondern "das Weltbild, welches er vertritt, welches Hass und Hetze legitimiert und in welchem weder Platz für Töchter noch für Ausländer und Andersdenkende ist".

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