Vienna Art Week: 20 Jahre Arbeit am Kunststandort Wien
Von Michael Huber
Vernetzen, präsentieren, feiern – und dazu beitragen, dass Wien nicht nur als Stadt der Musik, sondern auch als Stadt der zeitgenössischen Kunst wahrgenommen wird: Mit dieser Agenda trat die „Vienna Art Week“ vor 20 Jahren erstmals an. Als Co-Initiator und Hauptsponsor agiert bis heute das Auktionshaus Dorotheum – denn natürlich ist auch der wirtschaftliche Nutzen, den das Kunstpublikum der Stadt bringt, nicht zu vernachlässigen. Dabei geht es um Kunstkäufe, aber auch durch die Nutzung von Hotels und gehobener Gastronomie.
Bis zum kommenden Freitag ist die „Vienna Art Week“ wieder im Gange. Waren zuerst die Parties Erkennungsmerkmal der Aktionswoche, sind es mittlerweile die „Open Studio Days“, für die diverse Künstlerinnen und Künstler am heutigen Samstag sowie am Sonntag ihre Arbeitsstätten für Interessierte bei freiem Eintritt öffnen.
Geführt und gut gebucht
Ein weiteres Tor zu den teils weniger bekannten Kunstorten der Stadt öffnet sich bei „Independent Art Spaces Tours“ gegen Ende der Woche. Viele Museen bieten während der Woche Sonderführungen an. Ein Highlight sind dazu die Podiumsgespräche im Dorotheum, am 14. 11. lässt man etwa „20 Jahre Kunststadt Wien“ Revue passieren (Programminfos: viennaartweek.com).
Dass zahlreiche Veranstaltungen wegen limitierter Kapazitäten Anmeldungen erfordern – und dass viele Veranstaltungen bereits vor dem Start ausgebucht waren – steht ein wenig im Widerspruch zu dem Leitspruch „Vienna Art Week für alle“, mit dem die Veranstaltung heuer besondere Maßnahmen zur Inklusion setzen möchte. So finden sich im Programm Sonderführungen, in Gebärdensprache oder für Menschen mit eingeschränktem Sehsinn. Für die „barrierefreien Shuttle Touren“ am Wochenende dürfte sich aber ebenfalls die Anmeldung als ultimative Barriere erweisen – die Touren sind ausgebucht.
Dann eben Hofburg
Nicht im Rahmen der „Vienna Art Week“ findet am Wochenende ein weiterer Fixpunkt am Wiener Kunstkalender statt: Die Kunstmesse „Art & Antique“ in der Wiener Hofburg läuft bis inklusive Montag und ist ein Schauplatz für den klassischen Kunsthandel, der aber auch ins Zeitgenössische hineinragt.
Beim KURIER-Rundgang fielen einige neue Aussteller auf, dazu ist ein deutliches Echo des Ausstellungsgeschehens zu bemerken: Werke von Franz Grabmayr (zuletzt in der Albertina geehrt) sind hier ebenso zu erwerben wie solche des Jungstars Amoako Boafo, der aktuell im Belvedere gezeigt wird. Auch Bilder von Rudolf Wacker – aktuell mit Werkschau im Leopold Museum – finden sich in den Kojen einiger Händler.
Neu ist dazu eine Lotterie, bei der Kunstwerke zu gewinnen sind – Lose kosten 20 €, der Erlös kommt der „WE & ME“-Stiftung zugute, die sich für Forschung zur Erschöpfungskrankheit ME/CFS einsetzt. Michael Huber