Kultur/Medien

"CopStories" in Spielfilmlänge: Raues Weihnachtsfest

Es beginnt mit einer Begegnung von Christkind und Weihnachtsmann – doch die fällt alles andere als feierlich aus. Denn das Christkind wird angeschossen, und nach dem Weihnachtsmann wird wenig später gefahndet. Mit diesem und anderen Fällen müssen sich die Polizisten und Kripo-Beamten in „Stille Nacht“, dem weihnachtlichen Spielfilm-Special der „CopStories“, beschäftigen (heute, Dienstag, 20.15 Uhr in ORF1).

Von der Serie zum 90-Minüter

Vier Staffeln lang erzählte die Serie vom Alltag in der Polizeiinspektion und im Kommissariat in der Ottakringer Kreitnergasse. Der Spielfilm sei „eine sehr schöne Gelegenheit, unsere Themen in einen 90-Minüter zu verpacken und eine Geschichte in einem etwas längeren Bogen zu erzählen“, sagt Johannes Zeiler, der Kripochef Andreas Bergfeld spielt, im KURIER-Gespräch.

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Heftige Auseinandersetzungen

Einen besinnlichen Weihnachtsfilm sollte man sich trotz des Titels „Stille Nacht“ jedoch nicht erwarten: „Sehr festlich ist er vielleicht nicht, aber das waren die ‚CopStories‘ ja nie“, findet Zeiler. „Es ging bei uns immer um die Straße und raue Zustände, um heftige Auseinandersetzungen und das pure Leben.“

Neben Zeiler sind auch wieder Serge Falck, Murathan Muslu, Martin Zauner, Kristina Bangert, Michael Steinocher und Claudia Kottal mit dabei – Letztere erneut in der Rolle von Bezirksinspektorin Leila Mikulov. „Sie ist sehr tough und lässt sich nicht in die Karten schauen“, erzählt die 38-Jährige. „Das hat mich von Anfang an sehr gereizt an der Figur.“

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Ans Warten gewöhnt

Lange musste man auf Nachschub von den „CopStories“ warten. Erstmals war die Serie im Frühjahr 2013 im ORF zu sehen. Die vierte und letzte Staffel wurde 2015 gedreht, aber erst Ende 2018/Anfang 2019 ausgestrahlt – Grund war das fehlende Abspielbudget im ORF. Auch der von Barbara Eder inszenierte Spielfilm ist nicht mehr ganz neu: „Stille Nacht“ wurde bereits Ende 2016 in Wien gedreht. „Das ist immer die Frage, wann etwas ausgestrahlt wird“, meint Zeiler. „Man wartet natürlich, aber wir Schauspieler sind das schon gewöhnt.“

Der 49-Jährige spielte zuletzt unter anderem in der BBC-Produktion „World on Fire“ an der Seite von Helen Hunt (über den Streamingdienst TV Now abrufbar) und steht derzeit mit Anke Engelke für eine Netflix-Serie vor der Kamera.

Auch Kottal hat gut zu tun, ist am 27. Dezember in der ARD in der Literaturverfilmung „Der Club der singenden Metzger“ zu sehen sowie ab 20. Dezember im Kinofilm „Glück gehabt“.

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Beengte Verhältnisse

Für das „CopStories“-Special mussten sich die beiden Schauspieler an einen neuen Drehort gewöhnen: Denn wie am Ende der vierten Staffel angekündigt, wurden die Mitarbeiter der Kreitnergasse in ein Containerdorf umgesiedelt. „Das war beengt, aber auch mit einer ganz eigenen Form der Konzentration verbunden“, sagt Zeiler. „Und es war sehr kalt, weil wir die ‚CopStories‘ ja sonst immer im Sommer gedreht haben“, erinnert sich Kottal schmunzelnd.

Die toughe Ermittlerin und der zurückhaltende Kripochef müssen sich heute Abend aber nicht nur um diverse Arbeitseinsätze kümmern. In letzter Sekunde werden da noch Weihnachtsgeschenke besorgt und auch das Privatleben hält für beide Überraschungen bereit.