Kultur/Medien

ORF NÖ: Aufgaben Zieglers in Teilen an Ingrid Thurnher übertragen

Die Vorwürfe gegen den niederösterreichischen ORF-Landesdirektor Robert Ziegler, haben erste Konsequenzen: ORF-Generaldirektor Roland Weißmann setzt zur Klärung der Vorwürfe gegen den vormaligen Chefredakteur und jetzigen Landesdirektor des Landesstudios Niederösterreich, Robert Ziegler, eine Evaluierungs-Kommission ein. Das teilte der ORF am Montag mit. Die Evaluierungs-Kommission wird ihre Arbeit noch diese Woche aufnehmen. Der ORF-Redaktionsrat hatte am Montag die Abberufung Zieglers verlangt.

Teile der Aufgaben übertragen

Einen ersten vorübergehenden Schritt in diese Richtung setzte nun ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Er gab am Abend bekannt: „Landesdirektor Robert Ziegler hat mich heute gebeten, seine Zuständigkeiten hinsichtlich der aktuellen Berichterstattung, insbesondere der Berichterstattung zur Landtagswahl am 29. Jänner 2023, bis zum Vorliegen des Berichts der Evaluierungs-Kommission jemand anderem zu übertragen. Ich habe seinen Vorschlag angenommen und Hörfunkdirektorin Ingrid Thurnher damit beauftragt. Mit diesem Schritt ist sichergestellt, dass die Redakteurinnen und Redakteure des ORF Niederösterreich unter der Leitung von Chefredakteur Benedikt Fuchs unbelastet ihrer journalistischen Arbeit nachkommen können.“

Damit gibt Ziegler seinen Landesdirektorenposten nicht vollständig ab. Die aktuelle Berichterstattung liegt ohnehin in der Hauptverantwortung des Chefredakteurs.

Leitung unter Draxler

Die Kommission wird vom ehemaligen ORF-Informationsdirektor sowie Kärntner Landesintendanten und Steirischen Landesdirektor Gerhard Draxler geleitet und setzt sich aus folgenden weiteren Mitgliedern zusammen: Dem emeritierten Universitäts-Professor für Zivilrecht, Martin Schauer, dem Direktor des ORF-Landesstudios Wien, Edgar Weinzettl, der ORF-Compliance-Beauftragten Pia Scheck-Kollmann und der ORF-Personaljuristin Elma Osmanovic.

Man gehe davon aus, Einblick in das in mehreren Medien kursierende Dossier zu Ziegler zu erhalten, hieß es in der Aussendung. Festgehalten wurde, dass die redaktionelle Verantwortung für jegliche Berichterstattung des Landesstudios weiterhin bei Chefredakteur Benedikt Fuchs und nicht beim Landesdirektor liegt.