Kolumnen/Geilers Wilder Westen

Im Heiligen Land: Wenn Tiroler Politiker die Schorsch-Karte ziehen

Lassen Sie uns ausnahmsweise einmal über Politik reden. Keine Angst, das wird kein Exkurs in die Welt der Bürokratie, eher ein Ausflug ins Reich der Peinlichkeiten, Grotesken und befremdlichen Auftritte. Mein Tirol ist in dieser Hinsicht ein Land der unbegrenzten Unmöglichkeiten.

Der "Neigungsgruppe Fettnäpchen" steht neuerdings Georg Dornauer vor. Wer kennt ihn nicht, den Schorsch mit dem Jägerhut und der Flinte im Porsche

Würde die SPÖ für all seine Eskapaden und jeden seiner verbalen Beutebrüche einen Prozentpunkt bekommen, die Roten hätten im Heiligen Land längst die absolute Mehrheit.

Der Volks-Bock ’n’ Roller Dornauer ist freilich kein Alleinunterhalter. Da gibt’s in Tirol eine ganze Combo.

 Was muss sich bloß ein Nicht-Tiroler denken, wenn er einen Politiker aus den Bergen sieht, der Österreich die Welt erklärt? Und er dabei sturer und aufmüpfiger auftritt, als Andreas „Mander s’isch Zeit“ Hofer himself.

Es sei nur an Bernhard Tilg erinnert, der als Gesundheitslandesrat im ZIB-2-Interview in Endlosschleife beteuerte, wie Tirol in der Corona-Pandemie denn doch „alles richtig gemacht hat.“ 

Oder WKO-Präsident Christoph Walser, der rebellierte, Österreich werde die Tiroler schon noch richtig kennenlernen. Beide sind heute übrigens nicht mehr im Amt.

Den Namen Josef Geisler wird man sich vor allem deshalb merken, weil der aktuelle Landesrat einst eine WWF-Mitarbeiterin vor der Kamera „widerwärtiges Luder“ genannt hat. 

Altlandeshauptmann Günther Platter wiederum präsentierte sich als Kosmopolit und begrüßte David Alaba weltgewandt mit den Worten „How do you do“.

So sind wir nicht, könnte Alexander Van der Bellen jetzt sagen, der Bundespräsident ist bekanntermaßen in Tirol aufgewachsen. Sein Wort in Gottes Ohr.

Der nächste Fehltritt kommt bestimmt. Bei Fettnäpfchen sind die Tiroler Politiker bekanntlich besonders treffsicher.