Alarmstufe Rot!!! Wenn sich die Innsbrucker zum Ampelmann machen
Von Christoph Geiler
Darf ich Ihnen einen Rat mit auf den Weg geben? Sollten Sie jemals nach Innsbruck kommen, dann meiden Sie bitte die Ecke Museumstraße/Bruneckerstraße.
Machen Sie tunlichst einen Bogen um diesen Fleck, sehen Sie sich das närrische Treiben von der Ferne an, aber setzen Sie bloß keinen Fuß an diese Kreuzung.
Es könnte nämlich sein, dass Sie nichts anderes mehr von Innsbruck zu Gesicht bekommen. Kein Goldenes Dachl, keine Bergiselschanze, sondern nur diesen einen Zebrastreifen.
Stillstand. An der Ecke Museumstraße/ Bruneckerstraße unweit des Bahnhofs gibt es diese eine Ampel, bei der alle rot sehen. Wann immer man sich dieser Kreuzung auch nähert, heißt es Stopp und Warten. Und warten. Und warten.
Erstaunlicherweise macht es keinen Unterschied, ob man im Auto sitzt oder zu Fuß unterwegs ist. An dieser Ampel rührt sich einfach nichts. Die berühmte Redewendung „Grün ist die Farbe der Hoffnung“ dürfte genau hier ihren Ursprung haben.
Warnsignal. Wenn das grüne Ampelmännchen dann doch einmal Erbarmen hat und sich zwischendurch blicken lässt, empfehlen sich die flinken Beine eines Usain Bolt.
Nach zwei, drei Schritten blinkt es nämlich schon wieder hämisch bedrohlich und es herrscht akute Alarmstufe rot. Also zurück an den Start oder ein Verkehrsdelikt begehen? Es soll Innsbrucker geben, die in ihrer Verzweiflung schon an dieser Kreuzung biwakiert haben.
Natürlich gibt es nicht nur in Innsbruck Ampeln, mit denen man nicht grün wird. Und natürlich bringt es unsere hektische Zeit mit sich, dass einem ein bissi warten heute wie eine halbe Ewigkeit vorkommt.
Wenn es wirklich stimmt, dass jeder Mensch drei Jahre seines Lebens auf dem Klo verbringt: Warum gibt’s dann an der Ecke Museumstraße/Bruneckerstraße noch kein stilles Örtchen? Dann könnte man wahrlich auf die Rotphase sch...en.
Schreien!!! Wo denken Sie denn hin...