Warum Milch nicht in die Kühlschranktür gehört
Von Anita Kattinger
39 Grad könnte es am Donnerstag im Osten Österreichs bekommen – empfindliche Lebensmittel verderben bei hohen Temperaturen schneller. Schwere Lebensmittelvergiftungen können Magenkrämpfe, Durchfall und Erbrechen zur Folge haben, für Risikogruppen wie Schwangere und Ältere können diese sogar lebensbedrohlich sein. Das Forum Ernährung hat angesichts der hohen Temperaturen bereits darauf hingewiesen, dass sich durch richtige Lagerung von Speisen, gründliches Händewaschen und den Austausch von Küchenutensilien Lebensmittelinfektionen vermeiden lassen.
Auch wenn das Frühstück am Balkon dazu verleitet, sollten Lebensmittel niemals in der Sonne schwitzen, denn Mikroorganismen wie Salmonellen und andere Bakterien vermehren sich bei Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit besonders gut. Warme Speisen sollten laut Experten bei Temperaturen von über 65 Grad heiß gehalten bzw. innerhalb weniger Stunden auf unter 7 °C abgekühlt werden. Bei unter 10 Grad vermehren sich Keime weniger schnell: Selbstgemachte Speisen mit rohen Eiern sollten nicht länger als einen Tag im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Bei der richtigen Lagerung im Kühlschrank kommt es allerdings auf die Temperaturzonen im Kühlschrank an: Wer sich nicht auf die Kühlfunktion des Kühlschranks verlassen will, kann mithilfe eines Wasserglases mit Thermometer die Temperatur überprüfen. Im oberen Teil des Kühlschranks hat es zwischen sechs und acht Grad, hier dürfen also nur konservierte Lebensmittel aufbewahrt werden. Im mittleren Teil schwankt die Temperatur zwischen vier und fünf Grad, passend für Milchprodukte wie Käse und Milch. Die Kühlschranktür ist für Milch deswegen ungeeignet, da durch das ständige Öffnen die Temperatur sehr stark schwankt. Da es im Türbereich wie im oberen Bereich rund acht Grad oder sogar mehr hat, sollten hier wirklich nur Getränke, Marmeladen oder Fertigsaucen gelagert werden.
Übrigens sollten niemals warme Speisen in den Kühlschrank gestellt werden, denn kalte Lebensmittel, die bereits im Kühlschrank abgekühlt sind, speichern Kälte. Ein voller Kühlschrank ist also ein Kälteenergiespeicher.
Darf Brot in den Kühlschrank?
Viele Konsumenten fragen sich angesichts der hohen Temperaturen, ob es nicht am besten wäre, alle Lebensmittel im Kühlschrank zu lagern. Die Antwort lautet nein.
- Brot gehört nicht in den Kühlschrank: Die Kälte würde es austrocknen. Damit Brot in der Brotdose nicht schwitzt, sollte es nicht in Plastik eingehüllt sein, allerdings braucht es Brotdosen ohne Luftlöcher – so bildet sich nicht so leicht Schimmel.
- Karfiol, Brokkoli, Lauch, Karotten, Salate, Spargel und Beerenobst halten im Gemüsefach am längsten.
- Äpfel, Bananen, Mangos, Zitrusfrüchte, Melanzani, Gurken, Ingwer, Kartoffeln, Paprika, Paradeiser und Zwiebel sollten lichtgeschützt bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.
Sie wundern sich, warum die Zitrone im Kühlschrank so hässliche Flecken bekommen hat? Hier die Antwort:
Erdäpfel
Tipp: Erdäpfel produzieren Ethylen und sollten daher nicht neben anderem Obst und Gemüse lagern, da dieses sonst schneller reift bzw. verdirbt.
Kaffeebohnen
Tipp: Sie können Kaffeebohnen einfrieren! Wenn man sie auftauen möchte, dann am besten in einem verschlossenen Gefäß. Einmal aufgetaute Kaffeebohnen sollten nicht wieder eingefroren werden.
Unreife Avocados
Knoblauch
Tipp: Knoblauchzehen sind länger haltbar, wenn sie in Öl eingelegt werden.
Olivenöl
Haltbarkeit von Olivenöl:
- warm, lichtgeschützt, luftgeschützt: mehrere Monate
- kühl, lichtgeschützt, luftgeschützt: mehrere Jahre
Zwiebel
Tipp: Zwiebel können zu Zöpfen geflochten und aufgehängt werden.
Bananen
Brot
Tipp: Je heller das Brot, umso schneller sollte man es verbrauchen.
Honig
Tipp: Wenn Honig fest geworden ist, kann er in einem Wasserbad verflüssigt werden.
Zitrusfrüchte
Gurken
Paradeiser
Tipp: Wenn das Gemüsefach bereits voll ist, und Sie die Paradeiser haltbar machen wollen, dann können diese gewürfelt oder im Ganzen eingefroren werden.