Florian Holzers Restauranttest: Manzoni
Von Florian Holzer
Steaks und Hamburger sind nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sie dominieren Wiens Szene-Gastronomie fast schon ein bisschen. Das muss jetzt nicht nur schlecht sein, schließlich spricht nichts gegen einen großartigen Burger aus erstklassigem Fleisch, und beim Thema Steak hatten wir definitiv Aufhol-Bedarf. Die gute Buchungslage der erstklassigen Steakhäuser beweist das.
Unlängst eröffnete am Franz-Josefs-Kai ein neues Steakhouse, dessen Namen „Manzoni“ zwar italienisch erscheint, das allerdings vor vier Jahren von Demetrio Manzoni in Serbien gegründet wurde und seither in Osteuropa zur Kette expandierte.
Im Gegensatz zu Wiens führenden Steakhäusern wie „Flatschers“, „Frank’s“, „El Gaucho“, „Livingstone“ & Co wirkt das Interieur allerdings sehr bescheiden, um nicht zu sagen billig. Und dass man das Fleisch von den großen Stücken, die da in einem Reiferaum unter der Bar liegen, nicht essen kann, „weil es noch nicht reif ist“, ist auch eher enttäuschend.
Wie überhaupt etwa zwei Drittel der Karte bei unserem Besuch nicht verfügbar waren. Das Lachs-Tatar gab es, der Lachs machte allerdings keinen sehr hochwertigen Eindruck, die Guacamole dazu schmeckte langweilig (10,90 €). Der „Manzoni Burger“ mit Omelette, zwei eher trockenen Burger-Patties und viel Cocktail-Sauce war von einem Top-Burger weit entfernt (10,20 €) und das Ribeye-Steak – dünn, trocken, zäh – überhaupt ein Jammer, vor allem zu diesem Preis (22,90 €). Steak und Burger sind nicht der Gipfel der hohen Küche, schon klar. Aber das haben sie wirklich nicht verdient.
Manzoni
Wien 1, Franz-Josefs-Kai 57,
Tel: 01/532 21 38,
Mo-Fr 8-23, Sa, So 10-23,
www.manzoni.club
Bewertung:
Küche: 23 von 35
Keller: 5 von 10
Service: 13 von 15
Atmosphäre: 10 von 15
Preis/Wert: 12 von 20
Familie: 3 von 5
Gesamt: 66 von 100
florian.holzer@kurier.at