Chronik/Wien

Zweikampf um die Spitze der sozialen Bauträger

Bei der GBV, dem Dachverband der gemeinnützigen Bauvereinigungen, steht ein Führungswechsel an. Laut KURIER-Informationen wird sich der bisherige Obmann Bernd Rießland zurückziehen. Er hatte im Vorjahr bereits seinen Job als Vorstand in der Sozialbau AG abgegeben. Kurz davor war bekannt geworden, dass Unternehmen der Sozialbau AG mehr als 70 Millionen Euro auf Konten der burgenländischen Commerzialbank liegen hatten, als diese im Sommer 2020 pleite ging.

Als Nachfolger an der GBV-Spitze werden zwei Manager gehandelt, die ebenfalls in SPÖ-nahen Bauträgern beheimatete sind. Der eine ist Klaus Baringer, Vorstandsdirektor der stadtnahen Gesiba. Pikantes Detail: Auch die Gesiba machte Geschäfte mit der Commerzialbank, die der Rechnungshof im Vorjahr sehr kritisch beurteilte. Eine Darstellung, die Baringer stets zurückwies.

Zweiter Kandidat ist Andreas Weikhart, Obmann der Wien Süd. Das Unternehmen sorgte 2020 für Schlagzeilen. Es ging um den Verkauf eines Grundstücks an eine Firma im Umfeld von Ex-SPÖ-Kanzler Werner Faymann, das diese kurz darauf gegen einen deutlich höheren Preis weiterverkaufte. Alle Beteiligten hatten auch hier stets betont, völlig korrekt gehandelt zu haben.

Entscheidung im Mai

Die Entscheidung, die Mitte Mai fällt, wird von der Politik mit Argusaugen beobachtet. „Der nächste Verbandsobmann muss sich weiter von der SPÖ emanzipieren und darf nicht in Skandale verwickelt sein“, sagt Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp. Johann Singer, ÖVP-Wohnbausprecher: „Es ist wichtig, dass es zu einer Veränderung kommt.“