Wiens Bürgermeister Ludwig: "Weniger schimpfen, mehr impfen"
Von Josef Gebhard
Betont auf Distanz zur Bundesregierung geht Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Zusammenhang mit dem aktuellen Konflikt rund um die Verteilung der Corona-Impfstoffe.
„Natürlich arbeiten wir alle daran, ob auf lokaler, nationaler oder EU-Ebene, dass es jetzt mit dem Impfen zügig vorangeht, und natürlich klappt noch nicht alles perfekt, da das Impfen von 450 Millionen Menschen nun mal ein gigantischer logistischer Aufwand ist“, sagte Ludwig im Rahmen einer Videokonferenz mit Bürgermeistern aus anderen EU-Metropolen und Regionalkommissarin Elisa Ferreira.
Appell an gemeinsames Vorgehen
„Es gibt bezüglich der Impfstrategie Kritik von einigen Nationalstaaten an der EU. Mitunter getrieben von Populismus“, betonte Ludwig. „Ich aber bin überzeugt davon, dass der gemeinsame europäische Weg, der auf sicheren Impfstoffen, dem Vorrang des Gesundheitsschutzes und europäischer Solidarität aufbaut, der richtige und mittelfristig allein erfolgversprechende ist. Wir Wiener stehen hinter der solidarischen EU-Impfstrategie. Denn wir sollten alle weniger schimpfen und mehr impfen.“
Es sei notwendig, auch weiterhin miteinander, solidarisch und eng abgestimmt an den großen Herausforderungen der Corona-Pandemie und deren Folgen zu arbeiten: „An diesem gemeinsamen europäischen Weg führt nichts vorbei. Der europäische Weg garantiert die Zulassung von sichereren Impfstoffen durch die EMA, den Gesundheitsschutz der EU-Bürger und die gelebte europäische Solidarität.“
Auch die EU-Wiederaufbaufonds und die EU-Strukturfonds würden laut Ludiwg eine zentale Rolle spielen: "In Wien konnten 250 Projekte seit dem EU-Beitritt mit über 1,2 Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds finanziert werden."