Wien verteilt demnächst PCR-Tests gratis auf der Straße
Angesichts der zu erwartenden weiteren Öffnungsschritte will Wien noch mehr Menschen animieren, das kostenlose PCR-Testangebot von "Alles gurgelt" in Anspruch zu nehmen. Dazu sind Verteilaktionen an öffentlichen Orten geplant, die laut Radio Wien demnächst starten. In einem ersten Schritt soll konkret die Jugend abgesprochen werden. Dazu wirbt ab dem morgigen Freitag ein mobiles Team der Wienxtra-Jugendinfo fürs Gurgeln, zum Beispiel am Donaukanal oder im Burggarten.
Mit den weiteren Öffnungsschritten würden sich an öffentlichen Orten wieder vermehrt Leute treffen und daher sei es sinnvoll, die Gurgeltests unter den Jugendlichen zu verteilen und bekannter zu machen, erläuterte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) der APA am Donnerstag die Idee hinter der Aktion. "Man kann im direkten Gespräch erklären, wie es funktioniert oder wer die Ansprechpartner sind." Wer will, kann den Gurgeltest dabei gleich an Ort und Stelle ausprobieren, die Proben werden vom Jugendinfo-Team zu einer der Abgabestationen gebracht.
Infostände an zehn Standorten
Ab nächster Woche sind noch weitere Verteilaktionen geplant, die dann der Vorteilsclub der Stadt Wien durchführt: An zehn hochfrequentierten Orten soll mit Infoständen über die kostenlosen Gurgeltests informiert werden. Es sei geplant, bei der Anmeldung zu unterstützen sowie Infomaterial und Test-Sets zu verteilen, hieß es. Die genauen Orte stehen vorerst nicht fest, da die Genehmigungen noch nicht vorliegen. Auch an welchem Tag die Aktion startet, muss erst fixiert werden.
Generell ist es bereits jetzt schon so, dass immer mehr Menschen das Angebot von "Alles gurgelt" nutzen. Am Dienstag gab es mit 49.483 ausgewerteten Proben gar einen neuen Tages-Höchstwert. Insgesamt wurden bisher 1.364.686 Proben ausgewertet, davon waren 7.574 Proben positiv (0,55 Prozent). Zusätzlich wurden bis dato mehr als 3,1 Millionen Testkits ausgegeben.
Die Kits können in allen Wiener Bipa-Filialen abgeholt werden. Es gebe keine Engpässe oder Probleme, wurde versichert. Die Abgabe der Proben ist an allen Rewe-Standorten in der Bundeshauptstadt möglich, also bei Billa, Billa Plus, Bipa, Penny und Tankstellen mit Rewe-Shops (letztere auch Sonn- und Feiertag).
"Aus unserer Sicht schlagen sich die ersten erfolgten Öffnungsschritte in einer gesteigerten Teilnahme an 'Alles gurgelt' nieder. Wir sind gerüstet für einen weiteren Anstieg, wenn weitere Öffnungsschritte erfolgen", fasst der Sprecher des Stadtrats zusammen.
Am gestrigen Mittwoch wurden laut medizinischem Krisenstab der Stadt Wien 124.000 Corona-Testbefunde eingemeldet. Davon waren 64.852 PCR-Tests - ein Großteil davon kam über "Alles gurgelt" - und 59.148 Antigen-Schnelltests.
2.800 aktiv Erkrankte
Was generell das Infektionsgeschehen in der Stadt anbelangt, so wurden für Mittwoch 301 positive Test-Befunde eingemeldet, hieß es in einer Aussendung des Krisenstabes. Abzüglich von Datenbereinigungen aus den vergangenen Tagen gibt es 219 neue Fälle. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie in der Bundeshauptstadt 135.522 positive bestätigte Testungen und 2.234 Todesfälle aufgrund von bzw. an den Folgen von Covid-19 dokumentiert. Aktiv an der Infektion laborieren 2.816 Personen, wieder gesund sind 130.472.
In den Spitälern ist die Zahl der Covid-Patientinnen und -Patienten weiter zurückgegangen. Laut Daten des Innen- und Gesundheitsministeriums werden derzeit 438 Menschen in Krankenhäusern betreut. Das sind um 24 weniger als am Mittwoch und um 100 weniger als noch vor einer Woche (minus 18,6 Prozent). Intensivmedizinische Behandlung benötigen 169 Personen. Das sind um vier weniger als am Mittwoch und um zwölf weniger als noch vor einer Woche (minus 6,6 Prozent).
Der Wiener Gesundheitsverbund, der gemeinsam mit den Ordensspitälern die Betreuung von Covid-Kranken stemmt, sprach heute erstmals klar von einem Rückgang bei den Belagszahlen, bisher wurde auf eine Stabilisierung auf hohem Niveau verwiesen. "Wir sehen mittlerweile einen Rückgang bei den Covid-Patientinnen und -Patienten und hoffen, dass sich das weiter fortsetzt", sagte ein Sprecher des Gesundheitsverbundes der APA.