Chronik/Wien

Westausfahrt wird für 42,3 Millionen Euro saniert, Sperre ab 10. Juli

Die Westausfahrt in Penzing muss generalsaniert werden, konkret geht es um den 1,4 Kilometer zwischen Hütteldorfer Brücke und der Stützmauer Grünauerbach. Für Autofahrer bringen die Arbeiten umfangreiche Sperren und Umleitungen. Erste Vorbereitungsarbeiten starten schon im April, die aber noch keine Auswirkungen auf den Verkehr haben werden.

Ab dem 10. Juli wird dann der gesamte Verkehr stadtauswärts über die Hütteldorfer Brücke zur Westeinfahrt umgeleitet, womit der Abschnitt zur Zweirichtungsfahrbahn wird. Stadtauswärts werden zwei Fahrspuren eingerichtet und die Spuren durch Betonleitwände getrennt. Pro Fahrtrichtung (Westeinfahrt und -ausfahrt) sind jeweils zwei Fahrstreifen vorgesehen, am Beginn der Einfahrt wird es wie gewohnt drei Fahrstreifen geben.

Dauern wird die Sperre mindestens ein Jahr, die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich laut Stadt auf 42,3 Mio. Euro.

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Autofahrer, die aus Penzing kommend stadtauswärts unterwegs sind, werden über eine Rechtsabbiegespur über die Bergmillergasse und die Brauhausbrücke umgeleitet - möglich ist das aber erst ab August 2023. Im Juli sowie im Juni 2024 müssen Verkehrsteilnehmer großräumig in Richtung Auhof ausweichen.

Wer aus dem Westen kommt und stadteinwärts nach links nach Penzing einbiegen will, muss zuvor in die Auhofstraße fahren, um dann die Brauhausbrücke überqueren zu können. Außerdem ist das Fahren über die Guldenbrücke auf die Hadikgasse oder geradeaus in die Guldengasse möglich.

Großräumig ausweichen müssen Autofahrer aus Penzing, die ins Zentrum wollen. Wie gewohnt über die Bergmillergasse, Brauhausbrücke und links in die Wientalstraße zu fahren ist nicht möglich.

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Zu Änderungen kommt es auch für Radfahrer: Sie werden über eine Rampe auf die Brauhausbrücke zum Kreisverkehr in der Bergmillergasse/Keißlergasse geleitet und weiter durch den Ferdinand-Wolf-Park, über die Lindheimgasse zur ÖBB-Unterführung bis zum Wienflussweg. Stadteinwärts funktioniert die Umleitung in umgekehrter Richtung. Auf der Brauhausbrücke wird der Gehweg auf insgesamt 4 Meter verbreitert, damit die Radfahrenden sicher von der Rampe in die Keißlergasse fahren können

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Mit täglich 26.000 Fahrzeugen ist die 1957 fertiggestellte Westausfahrt eine Hauptverkehrsader der Stadt. Rund 30 Jahre nach der letzten Teilinstandsetzung müssen nun die Tragwerke der Nikolaibrücke saniert werden, wie Hermann Papouschek, Leiter der Abteilung Brückenbau Stadt Wien, erklärte: „Ein Projekt an einer so wichtigen Verbindungsachse ist logistisch und technisch sehr herausfordernd.“

Vor allem für die ersten Tage der Umleitungen bittet man Autofahrer mehr Zeit einzuplanen, auf andere Routen auszuweichen oder auch auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. „Die Erfahrungen mit anderen Großbaustellen zeigen, dass die ersten Tage zwar herausfordernd sind, der Verkehr sich im Laufe der Zeit aber merkbar umorganisiert“, sagte Baustellenkoordinator Christian Zant.

Die Bauarbeiten erfolgen auf engstem Raum zwischen der Bahnstrecke und dem Wienfluss. In Summe wird eine Fläche von 12.400 Quadratmetern saniert, erneuert werden Fahrbahnbelag, Abdichtung, Randbalken, Fahrbahnübergänge und sonstige Brückenausrüstungen. Zudem werden Betoninstandsetzungen an den Tragwerken durchgeführt. 

Keine Dauerlösung

„Mit modernsten technischen Maßnahmen“ soll Papouschek zufolge eine sichere Nutzung der Brückenkonstruktion für die kommenden 20 Jahre gewährleistet sein. Die Sanierung dient nämlich nur einer Übergangslösung, bis die Stadt ein Konzept für eine dauerhafte, "klimafitte" Umgestaltung erarbeitet hat. Um eben diese zu finden, ist ein Ideenfindungsprozess laut Stadt bereits in Vorbereitung.

Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) stoppte 2021 den von ihrer Vorgängerin Birgit Hebein (Grüne) geplanten Neubau der Westausfahrt. Während Hebein plante, die Ausfahrt von Penzing zur Westeinfahrt nach Hietzing zu verlegen, schlug Sima das genaue Gegenteil vor. Die Westeinfahrt solle nach Penzing wandern, die dann sanierte Brücke ab dem Jahr 2040 komplett neu gebaut werden.

Die kommende Umleitung sei jedenfalls kein Probelauf für eine mögliche Umgestaltung. Wie diese in der Zukunft aussehen könnte, sei noch völlig offen.