Die U5 geht in die Verlängerung: Detailplanung bis nach Hernals startet
Von Anna Perazzolo
Die U-Bahn wird künftig bis nach Hernals fahren. Dort soll die neue U5 an die Vorortelinie S45 angebunden werden. Die generelle Planung durch die MA 18 (Stadtentwicklung und Stadtplanung) ist nun abgeschlossen. Damit beginnt die Arbeit für die Wiener Linien: Es geht in die Detailplanung und Umsetzung.
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Die Teilstrecke nach Hernals ist die zweite Ausbaustufe der neuen U-Bahn-Linie. Ab Frankhplatz soll die U5 über den Arne-Karlsson-Park, Michelbeuern-AKH (hier wird es eine Kreuzung mit der U6 geben) und den Elterleinplatz bis zum neuen Öffi-Knoten Hernals führen.
Baubeginn
Dass die türkise U-Bahn-Linie bis zur S-Bahn-Station fahren wird, war nicht von Anfang an geplant. 2021 wurde dann aber bekannt gegeben, dass die neue Linie nicht nur bis zum Elterleinplatz, sondern bis zur Station Hernals führen wird.
Der Baubeginn für den U5-Abschnitt zwischen Frankhplatz und Hernals ist für Ende 2026 oder Anfang 2027 geplant. Fertiggestellt werden soll er zwischen 2032 und 2035.
Entlastung der Bim
Der gesamte Abschnitt soll gleichzeitig errichtet und eröffnet werden. „Zwischeneröffnungen sind aber möglich. Das liegt im Ermessen der Wiener Linien“, sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ). Rund 30.000 Hernalserinnen und Hernalser sollen nach der Fertigstellung von der neuen U-Bahn-Linie profitieren. Zudem soll die Straßenbahnlinie 43 – eine der meistfrequentierten überhaupt – entlastet werden.
Verlaufen wird die neue U5 ab Elterleinplatz unter der Hernalser Hauptstraße. Im Sommer hatten die Hernalser Grünen befürchtet, dass die rund 200 Bäume, die genau diesen Abschnitt säumen, dem U-Bahn-Bau zum Opfer fallen könnten. Planungs- und Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) gab nun aber Entwarnung: Da geplant ist, dass die Bauarbeiten unterirdisch erfolgen, könnten die Bäume stehen bleiben. „Unser Ziel ist es, alle Bäume zu erhalten und die, die nicht erhalten werden können, zu versetzen“, sagt Sima.
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Apropos Bäume: Der Vorplatz der Station Hernals soll begrünt werden. Die U-Bahn-Station selbst wird dagegen schlicht ausfallen: Ein Stationsgebäude soll es nicht geben, stattdessen werden offene Abgänge neben der von Otto Wagner gestalteten S-Bahn-Station errichtet. „Der Eingriff in das denkmalgeschützte Gebäude soll so gering wie möglich bleiben“, sagt Sima.
Kostenprognosen sind "unseriös"
Die Kosten für den gesamten U2-U5-Ausbau teilen sich Bund und Stadt jeweils zur Hälfte. Ob die im Oktober 2022 im Landtag genannte Summe von knapp sechs Milliarden Euro zu halten sein wird, ist laut Stadtrat Hanke angesichts der Inflation schwer abzuschätzen. Derartige Prognosen wären „unseriös“, weshalb auch kein Kostenrahmen für den U5-Abschnitt zwischen Frankhplatz und Hernals genannt wurde.