Schalko-Dreh verwandelte Otto-Wagner-Platz in ein Schlachtfeld
Von Bernhard Ichner
Über die Straße verteilter Sperrmüll, ein auf dem Dach liegendes Auto neben einem brennenden Pkw direkt vor der Nationalbank, Rauchschwaden und ein wütender Mob, der mit Baseballschlägern durch die Straßen zieht. Die Anrainer rund um den Otto-Wagner-Platz am Alsergrund und zufällig vorbeikommende Passanten wähnten sich am Mittwoch im falschen Film.
Dabei ist es ein richtiger. Oder besser gesagt eine Serie, die gerade in Wien gedreht wird: "Ich und die Anderen" unter der Regie von David Schalko.
Wie im Krieg
Der Grund, warum die Bewohner des Grätzels beim Otto-Wagner-Platz schon vor Tagen per Aushang von der Produktionsfirma Superfilm gebeten worden waren, in unmittelbarer Nähe des Drehbereichs Fenster und Türen geschlossen zu halten, war, falsche Feueralarme zu vermeiden. In der Szene, die am Mittwoch auf dem Programm stand, wurde nämlich ein Kriegszustand nachgestellt: Mit brennenden Autos und viel Kunstnebel.
Im Park vor der Nationalbank wurden dafür Dutzende Gasbehälter gelagert.
Polizei und Feuerwehr überwachten den gesamten Dreh. Gegen 18 Uhr war die Show schließlich vorbei.
Was nicht zuletzt jene freute, die in der zuvor gesperrten Schwarzspanierstraße, in der Frankgasse, in der Haulerstraße sowie in der Rotenhausgasse nach Parkplätzen suchten.
Als Schalko-Fan outete sich hingegen Zeljko Sargic, der den Würstelstand bei der Nationalbank betreibt (und auch selbst Filmerfahrung sammelte als er samt Würstelstand in der TV-Produktion "Willkommen in Wien" mit Ursula Strauss und Wolfgang Böck zu sehen war).
Der Grund ist allerdings nicht sonderlich cineastisch: "Schalko hat bei mir eine Käsekrainer gegessen", erzählt Sargic stolz.