Chronik/Wien

Krokodil, Lili und Pier: Die neuen Hochhäuser in der Seestadt

Die Seestadt im 22. Bezirk wächst um drei Hochhaus-Projekte, Baustart soll Anfang 2025 sein. Ausgewählt wurden nach Wettbewerben der jeweiligen Bauträger die Entwürfe "Seestadtkrokodil", "Lili am See" und PIER05".

Bis zur Fertigstellung 2027/28 sollen Büros, freifinanzierte Wohnungen sowie Gewerbe- und Gastronomieflächen entstehen.

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Die Standorte seien die "Filetstücke" der Seestadt, erklärte Andreas Kleboth, Vorsitzender des "Aspern Beirat" und Jury-Mitglied aller drei Wettbewerbe: "Man hat jahrzehntelang verlernt, Städte zu bauen." Das Hochhauskonzept für die Seestadt sei die "Wiederentdeckung des Städtebaus".

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Über das Budget für die jeweiligen Bauten hat man Stillschweigen vereinbart, es kann aber von mehreren Hundert Millionen Euro ausgegangen werden.

Büroturm mit schuppiger Fassade

Im östlichen Seeparkquartier auf dem Baufeld J6 neben der U2-Station Seestadt realisiert die ARE Austria Real Estate das "Seestadtkrokodil". Durchgesetzt hat sich in einem EU-weiten Wettbewerb das Architekturbüro Klammer Zeleny.

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Der Entwurf sieht drei Bauteile vor, den größten für den Büroturm. Auf insgesamt 8.500 Quadratmeter sollen rund 1.000 Arbeitsplätze, 100 Wohnungen und eine multifunktionale Hochgarage entstehen. In der schuppenartigen Außenstruktur sind neben Begrünungen auch PV-Anlagen vorgesehen.

Penthouse mit Dachgärten und Pool

Als Gewinner des nicht offenen Wettbewerbs zum Baufeld H5 ging das Architekturbüro "Zechner & Zechner" hervor. Für die drei Bauteile von "PIER05" auf 5.000 Quadratmeter Fläche sind 312 Wohneinheiten in Form von Wohnungen mit Balkonen, Penthouse-Wohnungen mit privaten Dachgärten sowie Gewerbe-/Lofteinheiten geplant - inklusive Pool am Dach

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Im Erdgeschoß wird es Lokale mit Schanigärten entlang der Seestadtpromenade sowie am „Stadtplatz“ geben. Hinzu kommen Gewerbeflächen an der Mela-Köhler-Straße sowie entlang der Ostseite/Lina-Bo-Bardi-Platz. Stellplätze für Autos sind nicht geplant.

Fitness und Spa bei "Lili am See"

Als Sieger des von Soulier Real Estate nicht offenen Wettbewerbs für das Baufeld H1 setzten sich die Architekturbüros "F+P Architekten" und "querkraft architekten" gemeinsam durch. Aufbauend auf drei begrünten Sockelgebäude mit Dachgärten entstehen 372 Wohnungen mit Balkon, Fitness- und Spa-Bereiche sowie ein Pool.

  • Wohnbau: Rund 5.000 Wohneinheiten sind aktuell errichtet oder befinden sich in Bau. 11.000 Menschen leben bereits in der Seestadt.
  • Arbeitsplätze: Mit Stand 2023 haben 5.000 Menschen ihren Arbeitsplatz in der Seestadt.
  • Freiflächen: In Form von Wasser und Parkflächen stehen 18 Hektar zur Verfügung

Am Seeufer plant man durch Bäume eine 160 Meter lange Arkade. Im Erdgeschoß sollen sich Lokale mit Schanigärten und Gewebe abwechseln. Ingrid Soulier von Soulier Real Estate betonte: "Ich hoffe, dass bis zur Fertigstellung auch die Stadtstraße fertiggestellt ist." 

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Wie Kleboth versichert, habe man darauf geachtet, dass entlang des Sees auch konsumfreie Flächen ausreichend vorhanden bleiben. Grünraumplaner würden bei jedem der Projekte sicherstellen, dass "klimafit" gebaut werde. 

Um die im STEP 2025 festgelegten Vorgaben für Hochhäuser einzuhalten, wurden die Wettbewerbe auch von einer Lenkungsgruppe begleitet. Die Seestadt soll für Stadtentwicklungsprojekte "richtungsweisend" sein, daher habe man den Bauträgern "knackige" Vorgaben gemacht, erklärte Robert Grüneis von der "3420 aspern Development AG".

Um die Projekte der Bevölkerung vorzustellen, gibt es von 27. bis 29. Juni eine Dialogveranstaltung. Unter dem Titel „Hochhäuser in der Seestadt - Der Stand der Dinge“ lädt die Stadt Wien ins Technologiezentrum tz1 in der Seestadtstraße 27.

Die ARE lädt zusätzlich zu einer Ausstellung zu J6 von 3. bis 7. Juli. In der VHS Kulturgarage, am Ostrompark 18, werden von jeweils 15-19 Uhr alle gültigen Wettbewerbsbeiträge zum Baufeld J6 präsentiert.