Neue "Schuhe" für Fiakerpferde: Stadt Wien fördert Kunststoff-Beschläge
Von Anna Perazzolo
Das Geräusch von klackenden Pferdehufen könnte in Wien schon bald Geschichte sein. Die Stadt fördert ab April Fiaker, die ihre Pferde nicht mehr mit Metall-Hufeisen, sondern mit einem Metall-Kunststoff-Verbund beschlagen lassen.
Durch die Beschläge aus Metall, wie Hufeisen genannt werden, werde der Fahrbahnbelag überdurchschnittlich stark abgenutzt, sagt Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Das ziehe Straßensanierungen, Baustellen und einen jährlichen Mehraufwand von 800.000 Euro nach sich.
Tiere machen längere Schritte
Im Rahmen eines Pilotprojekts seien deshalb Kunststoff-Beschläge getestet worden. Und die wirken sich nicht nur positiv auf den Straßenbelag aus, wie es heißt. „Die Pferde haben einen etwas längeren Schritt bei gleicher Geschwindigkeit gezeigt. Das könnte ein Hinweis sein, dass sie es ein bisschen bequemer gefunden haben“, sagt Tiermedizinerin Theresia Lick. Indizien dafür, dass es für die Tiere unangenehmer ist, gab es laut der Tierärztin jedenfalls nicht.
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Die Kunststoff-Beläge müssten öfter – nämlich alle sechs statt alle acht bis neun Wochen – gewechselt werden. Zudem sind sie rund doppelt so teuer wie die Beschläge aus Metall. Pro Jahr und Pferd müsse mit etwa 4.000 Euro gerechnet werden, heißt es.
1,9 Millionen Euro Förderung
Den Umstieg will die Stadt deshalb mit 1,9 Millionen Euro fördern. Abgedeckt werden damit Kosten für die neuen Beschläge, für den Hufschmied sowie für die Erstellung eines tierärztlichen Gutachtens. Abgewickelt wird die Unterstützungsmaßnahme von der Wiener Wirtschaftskammer (WKW).
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Gespräche mit den 24 Fiaker-Betrieben habe es bereits gegeben. Diese stünden der Modernisierung der Ausstattung positiv gegenüber, sagt Alexander Biach, stellvertretender WKW-Direktor.
Keine Verpflichtung, die neuen Beschläge zu nutzen
Das im Vorfeld vieldiskutierte Wegrutschen der Pferde, wurde auch am Rande der Pressekonferenz diskutiert. "Bei Schnee oder dünnem Eisbeschlag kann man die neuen Beschläge vergessen", sagt ein Fiakerunternehmer.
Eine Verpflichtung, die neuen Beschläge zu nutzen, gibt es allerdings nicht. Das geschehe auf freiwilliger Basis. "Prinzipell kann man die Kunststoff-Beschläge bei jedem Wetter nutzen. Man kann die Tiere aber auch anders beschlagen. Dann bekommt man halt keine Förderung", erklärt die Tiermedizinerin Theresia Lick.
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