Vier Öffi-Baustellen in zwei Monaten: Wo in Wien ab morgen was gesperrt ist
Von Anna Perazzolo
Zwei Monate lang werden drei S-Bahn-Abschnitte und eine Teilstrecke der U4 gleichzeitig gesperrt sein. Ob das zu einem Öffi-Chaos führen wird, wird sich zeigen. Die Zeichen dafür stehen zwar gut, für ausreichend Alternativen dürften die ÖBB und die Wiener Linien aber ebenfalls gesorgt haben. Es bleibt also abzuwarten.
Zur Vorbereitung hat der KURIER einen Überblick der vier großen Öffi-Sperren, die uns von 29. Juni bis inklusive 1. September erwarten, zusammengestellt.
1.Nördlich von Wien: Teilsperre der Nordbahn
Gebaut wird etwa zwischen Strasshof und Süßenbrunn. Der Abschnitt wird nicht komplett gesperrt, es wird aber nur ein Gleis – statt im Normalfall zwei Gleise – zur Verfügung stehen.
Einige Züge werden also sehr wohl auf der Strecke unterwegs sein, wie die ÖBB berichten. Der REX1 etwa, der im Jahresfahrplan stündlich zur Minute 38 in Floridsdorf ankommt und zur Minute 20 abfährt, wird von Deutsch Wagram zum Wiener Hauptbahnhof umgeleitet. Alle restlichen REX1 sowie der REX3, R3, S3, REX2 und S2 beginnen und enden in Floridsdorf.
Die Züge der Linie S1 mit dem Ziel- und Startbahnhof Marchegg dagegen entfallen zwischen Süßenbrunn und Marchegg. Für diese Züge richten die ÖBB zwischen Süßenbrunn und Gänserndorf einen Schienenersatzverkehr mit Bussen ein.
Zudem werden die im Stundentakt fahrenden Züge der Linie S1 mit dem Ziel- und Startbahnhof Gänserndorf von bzw. bis Marchegg verlängert.
2. Mitten durch das Herz Wiens: Die Stammstrecke
Mit rund 700 Zügen täglich ist die Stammstrecke die meistbefahrene Nahverkehrsstrecke Österreichs. Und schon bald wird sie zwei Monate lang unterbrochen sein: Zwischen Praterstern und Floridsdorf werden keine Züge verkehren.
Stattdessen wird es ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Haltestellen Traisengasse und Handelskai werden während der Sperren mit Bussen angefahren. Außerdem erkennen die Wiener Linien die ÖBB-Tickets auf bestimmten Strecken an.
Zwischen Praterstern und Liesing steht während der Bauarbeiten ein reduziertes Zugangebot zur Verfügung, heißt es von den ÖBB.
3. Die Dauerbaustelle auf der U4: Erneute Sperre
Auf der U4 gab es heuer schon mehrere Sperren. Mit der nun beginnenden Sommersperre ist allerdings der Höhepunkt erreicht.
Zwei Monate lang wird die grüne Linie zwischen Schottenring und Schwedenplatz unterbrochen sein; in keiner der beiden Fahrtrichtungen werden Züge unterwegs sein.
Als Ersatz werden die Straßenbahnlinien 71 und U2Z bis zum Schwedenplatz verlängert.
4. Südlich von Wien: Teilsperre der Südstrecke
Auf der Südstrecke gibt es gleich mehrere Bauabschnitte. Während die Strecke zwischen Leobersdorf und Bad Vöslau komplett gesperrt sein wird, wird der Abschnitt von Bad Vöslau bis Mödling eingleisig befahrbar sein. In beiden Fällen wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Zusätzlich fährt der REX3 halbstündlich zwischen Bad Vöslau und Praterstern. Er hält in Baden, Mödling und Liesing sowie ab Meidling in allen Stationen bis Praterstern. Die Haltestellen Guntramsdorf-Thallern, Gumpoldskirchen und Pfaffstätten werden nicht angefahren, da bei diesen Bahnhöfen Arbeiten an den Bahnsteigen durchgeführt werden.
Alle weiteren REX-Verbindungen werden umgeleitet oder fallen aus. Die S2 fährt halbstündlich zwischen Mödling und Praterstern. Die S3 und die S4 fahren nur zwischen Liesing und Praterstern. Der R3 fährt zwischen Liesing und Wien Mitte. Fernverkehrs- und Nachtzüge werden umgeleitet und fahren in Meidling auf Bahnsteig 7/8 ab.