Chronik/Wien

Neustifter Kirtag gesichert: SPÖ und ÖVP schießen 25.000 Euro zu

Die Nachricht vom möglichen Aus für den Neustifter Kirtag sorgte für Aufregung, der KURIER berichtete.

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Obmann des Weinbauvereins Peter Wolff stellte die Absage des Straßenfestes in den Raum, überlegt wurde den Kirtag nur noch innerhalb der Betriebe zu feiern.

"Ohne finanzielle Unterstützung von Seiten der Politik werden wir den Kirtag in der jetzigen Form nicht mehr stemmen können", schilderte Wolff. Genau die scheint es nun zu geben.

Nach einem Termin bei Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und ÖVP-Parteichef Karl Mahrer, erhält der Verein einmalig 25.000 Euro, um den Kirtag 2024 durchführen zu können. 

Nur eine kurzfristige Lösung

"Der Neustifter Kirtag ist mehr als nur ein Fest: Er ist ein Symbol für die Gemeinschaft und das Feiern in Wien sowie für die Verbundenheit mit unserer Geschichte. Es ist unsere Verpflichtung, solche Traditionen für kommende Generationen zu bewahren“, betont Ludwig.

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„Die Soforthilfe als überparteilicher Schulterschluss gewährleistet die Durchführung des Kirtags in diesem Jahr. Der Kirtag muss jedoch zukunftsfit werden, um als kulturelles und touristisches Aushängeschild Wiens erhalten zu bleiben", ergänzt Mahrer. 

Es sei entscheidend, dass langfristige Lösungen gefunden werden, um den Kirtag auch für kommende Jahre abzusichern.

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Auch Wolff will auf eine langfristige kostendeckende Finanzierung setzen: "Uns wurde sehr schnell geholfen. Wir sind über diese kurzfristige Lösung überaus dankbar. Für uns als Weinbauverein ist es von größter Bedeutung, dass auch für die Jahre danach eine nachhaltige sowie unabhängige Finanzierung gesichert ist und daran müssen wir arbeiten. Dies soll auch ein Zeichen der Motivation für die nächste Generation der Winzerinnen und Winzer sein." 

Festgehalten wurde, dass der Kirtag überparteilich bleiben müsse. In der Vergangenheit wurde vor allem die FPÖ zu einem wichtigen Spender und marschierte in großer Zahl am Kirtag auf. Die Veranstalter wollten sich jedoch nicht mehr dem Vorwurf der politischen Vereinnahmung aussetzten.

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Was die Schulden des Vereins für den Kirtag 2023 betrifft: Das Minus von 20.000 Euro soll in den nächsten zwei Wochen über Beiträge der Betriebe beglichen werden. 

Wirtschaftskammer beschließt Rekordsumme

Wie der KURIER bei der Fachgruppe Gastronomie in der Wiener Wirtschaftskammer erfuhr, hat ein Ausschuss heuer eine Rekordsumme als Unterstützung für den Kirtag beschlossen, in Summe rund ebenfalls 12.500 Euro.

Im vergangenen Jahr sollen es 10.000 Euro gewesen sein, die Jahre zuvor rund 3.500 Euro. 

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Vom Bezirk wird es heuer wohl wieder eine Kulturförderung geben, um die Kosten für die Musiker zu decken. 2023 ließ man dafür rund 7.000 Euro springen.

Hohe Kosten für Öffis

In Bedrängnis brachte den Kirtag 2023 auch die hohen Kosten für die nötige Umleitung der Wiener Linien. Nach einem kritischen Stadtrechnungshofbericht erhöhte man die bisherigen Kosten von 6.000 Euro für den Ordnerdienst auf 22.000 Euro.

Was den Kirtag 2024 betrifft: Laufende Gespräche mit den Veranstaltern können die Wiener Linien nicht bestätigen. Man könne derzeit keine genauen Auskünfte geben, da die Planung für den Kirtag auch erst im Frühsommer beginne.