Mitarbeiter von Impfstraße ließen Impfpässe mitgehen
Von Patrick Wammerl
Der Stempel im Impfpass für eine Covid-19-Immunisierung scheint ein heiß begehrtes Gut zu sein. Einige kurzfristig eingestellte Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes sollen in der Impfstraße im Wiener Austria Center bereits abgestempelte Impfnachweise entwendet haben.
Im Austria Center erhalten derzeit täglich bis zu 13.000 Menschen den heiß ersehnten Stich. Für jene Personen, die keinen Impfpass mitbringen, liegen frisch gedruckte und abgestempelte Impfnachweise bereit. Darauf hatten es laut Samariterbund zwischen 25. und 26. Mai „bedauerlicherweise“ einige Mitarbeiter abgesehen – sie hätten abgestempelte, aber noch nicht personalisierte Impfpässe entwendet. Die genaue Zahl ist unklar, man gehe aber von bis zu 20 Stück aus. Die polizeilichen Ermittlungen dazu laufen noch. Eine Kollegin hatte die Aktion beobachtet und gemeldet.
Insgesamt wurden fünf beschuldigte Mitarbeiter fristlos entlassen. Drei wurden angezeigt, bei den anderen wurde keine unmittelbare Tat nachgewiesen. Die Impfpässe könnten bei Menschen heiß begehrt sein, die ungeimpft in den Genuss der Vorteile eines solchen Nachweises kommen wollen.
Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt
Beim Arbeiter-Samariter-Bund rechnet man nicht damit, dass in der Sache großer Schaden entstanden ist. "Offensichtlich hatten die Mitarbeiter dann doch Skrupel und haben die entwendeten Impfpässe vernichtet. In Folge dieses Vorfalls wurden die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt, um einen möglichen Missbrauch auszuschließen", heißt es in einer Stellungnahme.