Chronik/Wien

Öffi-Ärger in Wien: Kostenexplosion und Mega-Verzögerung bei U2/U5

"Wir sind bei Schönwetter gestartet", erklärt Petra Hums, die bei den Wiener Linien als Geschäftsführerin für den kaufmännischen Bereich fungiert. "Und wir sind im Laufe unserer Expedition auf unvorhersehbare Probleme gestoßen", ergänzt ihre Kollegin Gudrun Senk, die beim Verkehrsunternehmen für den technischen Bereich verantwortlich ist.

Weniger lyrisch offenbarte sich am Mittwochvormittag bei einer Pressekonferenz 30 Meter unterhalb des Straßenniveaus des Matzleinsdorfer Platzes ein veritables Debakel.

Zum Finanziellen: Zwar liegt das Milliarden-Projekt inflationsbereinigt weiterhin im Kostenrahmen. Doch durch die pandemie- und geopolitisch bedingte Inflation würde der U-Bahn-Ausbau nicht zwei Milliarden Euro kosten, so wie ursprünglich berechnet, sondern um 300 Millionen Euro mehr.

Zum Technischen: Trotz 250 Probebohrungen in bis zu 60 Meter Tiefe und Voruntersuchungen in den Kellern der Häuser entlang der Strecke ereignete sich in den vergangenen Monaten viel Unvorhergesehenes: Erde bewegte sich plötzlich, Wasser trat an verschiedenen Stellen in die Schächte und Tunnel ein. "Technisch alles kein Problem, aber für den Baufortschritt extrem hinderlich", erklärte Gudrun Senk.

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Die Verlängerung der U2 bis zur derzeitigen S-Bahn-Station am Matzleinsdorfer Platz verzögert sich dadurch empfindlich: "Voraussichtlich 2030."

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Auch bei der Wiedereröffnung der Stammstrecke der U2 zwischen Schottentor und dem Karlsplatz gibt es technische Probleme, und zwar in der U2-Station beim Rathaus. Dennoch wollen die Wiener Linien "im Herbst 2024" ihre Züge wieder verkehren lassen. Auf ein genaues Datum wollte man sich aber nicht festlegen.