Chronik/Wien

Junges Ärztetrio ordiniert ab Montag in einem Loft

Noch wirken die Räumlichkeiten im fünften Stock hoch über der Wiedner Hauptstraße leer und unfertig, ab Montag wird es hier aber wohl ordentlich rundgehen: An diesem Tag eröffnet mit „Medloft“ die erste Primärversorgungseinheit (PVE) Margaretens, Wien-weit ist es das neunte derartige Kassen-Ärztezentrum.

Auf 470 Quadratmetern stehen den Patienten sieben Ordinationsräume zur Verfügung, wo sie von drei Allgemeinmedizinern, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Diätologen und Psychologen betreut werden. Und das zu Öffnungszeiten, die man in herkömmlichen Einzelordinationen vergeblich sucht: Montag bis Freitag hat die PVE durch gehend von spätestens 8 bis mindestens 17 Uhr offen. „Im Vollbetrieb wollen wir dann auch samstags ordinieren“, sagt Florian Mölzer zum KURIER. Er ist einer der drei Jungmediziner (keiner ist älter als Mitte 30), die sich zu der PVE zusammengeschlossen haben.

Das Trio kennt sich schon seit der gemeinsamen Arbeit in der Notfall-Aufnahme eines Wiener Spitals, wie Mölzer schildert. Im Gegensatz zu anderen PVE-Teams müssen sie sich also nicht mehr zusammengewöhnen.

Schwieriger gestaltete sich da schon die Suche nach einer passenden Immobilie, „schließlich ist das Gebiet, wo sich das PVE sehr eng beschränkt“, sagt der Arzt. Nach eineinhalb Jahren Vorbereitung kann man nun aber in Betrieb gehen.

Zwölf folgen bald

Bis 2025 sollen insgesamt 36 PVE in Wien entstehen. Zuletzt gab es immer wieder Kritik, dass der Ausbau zu langsam verlaufen würde. Bei der Ärztekammer ist man jedoch zuversichtlich, das angepeilte Ziel zu erreichen. Neben den nun neun bestehenden sei bei zwölf weiteren die Ausschreibung schon erfolgreich abgeschlossen. Hinzu komme ein PVE für Simmering, für das die Ausschreibung noch bis Oktober läuft. Bei der Kammer hofft man, dass gemeinsam mit der ÖGK auch eine Lösung für Kinder-PVE gefunden wird. Josef Gebhard