Gefährte stören beim Servieren: Rollerverbot im Café Sperl
Von Julia Schrenk
E-Scooter haben in jüngster Vergangenheit ja immer wieder für Kritik gesorgt: Weil die Fahrer viel zu schnell dran waren, weil die Roller einfach am Gehsteig liegen gelassen wurden. Oder irgendwo abgestellt wurden, wo sie laut gepiepst haben, weil sie die Firmen nicht gleich gefunden und eingesammelt haben.
Neu ist aber, dass auch Tretroller (also die nicht motorisierten, bei dem man mit dem Fuß beschleunigt), für Ärger sorgen. Und zwar im berühmten Café Sperl in der Gumpendorfer Straße.
Seit ein paar Tragen prangt dort nämlich ein neues Schild auf der Eingangstüre des Cafés. Es zeigt einen Roller, rot durchgestrichen. Wegen des Regens am Wochenende ist das Schild zwischenzeitlich zwar heruntergefallen, aber schon bald soll es wieder hängen.
Nach einer Reihe von Vorfällen sah sich das Traditionscafé gezwungen, die Reißleine zu ziehen. "Sie müssen sich vorstellen", sagt Chefin Monika Staub. "Die Leute mit diesen Scootern, die sausen glatt durchs Lokal."
Und zwar nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene. "Wenn jemand hereinkommt und fragt 'Bitte, wo kann ich den Roller hinstellen?', ist das kein Problem", sagt Monika Staub. Dann wird man hinten beim Spiegel einen Platz finden. Aber einfach mit dem Roller ins Café und dann weiter zum Tisch fahren, das sei zu viel.
Immer mehr Gäste - österreichische, aber auch Touristen - hätten die Roller einfach beim Tisch abgestellt. Für die Kellnerinnen und Kellner sei das ein Problem beim Servieren. "Die tragen ja heiße Getränke", sagt die Chefin. "Wenn man nicht schaut, fliegt man drüber."
Und das sei nicht nur für das Servicepersonal ein Problem, sondern auch für Gäste im Café, die vielleicht nicht so gut sehen oder nicht mehr so gut zu Fuß sind. Und auf die müsse man achten.
"Rollerfahrer können natürlich gerne ins Kaffeehaus", sagt Monika Staub. "Aber Roller müssen draußen bleiben."