Donaustadt: Mit viel Liebe und wenig Mitteln vom Bezirk erzählen
Wer war Hermine Dasovsky? Und wo wirkte sie? Am Samstag werden diese Fragen im Café im Leo unweit des Schillerwassers in Form einer Pop-up-Theaterminiatur beantwortet.
Dahinter steht der zweite Teil der Theater-Reihe „Transdanubia – Traces and Transition“, die an prominente oder vergessene Persönlichkeiten der Donaustadt erinnert.
So viel sei verraten: Hermine Dasovsky war eine Gastwirtin, die Kriegsgefangenen in der Nazi-Zeit durch ihre Hilfe das Leben erleichterte. Ihre Geschichte wird in Form einer Dokufiktion am Samstag um 16 Uhr aufgeführt.
Die Theater-Reihe macht genau an jenen Orten halt, wo die Vorbilder der Stücke einst gelebt oder gewirkt haben. So spielt das Theater auch so manches Mal an Orten, die sogar so manchen ansässigen Donaustädtern neu sind.
Der Titel „Transdanubia" kommt in den Aufführungen in Gestalt einer Frau mit diesem Namen vor. Sie tritt in allen Stücken auf und symbolisiert den Geist der Donaustadt. Transdanubia hat sowohl eine schöne und mysteriöse als auch eine gefährliche Seite. Sie erinnert an die Naturgewalt der Donau.
Keine Proben vorgesehen
Geboren wurde die Idee des Mini-Theaters während der Lockdowns. „Wir dachten uns, wenn man nichts aufführen darf, spielen wir eben Miniaturen auf der Straße“, sagt Vanessa Payer Kumar, Autorin und Regisseurin des Theaters.
Und das kam bereits beim ersten Teil der Reihe sehr gut an: „Es waren so viele Leute hier. Man hat gemerkt wie ausgehungert wir alle waren".
24. August
„Florian Berndl – Der Erfinder des Gänsehäufels“
Strandbad Gänsehäufel, Moissigasse 21, 1220 Wien.
21. August 2021
„Lilly Steinschneider und das Flugfeld Aspern“
Eingang Gedenkwald, 1220 Wien, bei Seestadtstraße 20
Mehr Infos unter www.theater7.at
Die durchschnittlich 20-minütigen Stücke wurden so entworfen, dass sie ohne Proben aufgeführt werden können. Letztere sind nun aber doch möglich. „Wir spielen zwar mit wenig Mitteln, aber mit viel Liebe“, sagt Payer Kumar.
Für die Identität des Bezirks
Der erste Teil der Reihe zeigte, dass zu den öffentlichen Aufführungen auch häufig Laufpublikum stößt, das zufällig des Weges kommt. Ein niederschwelliger Zugang war der Regisseurin wichtig: Der Eintritt ist frei und ohne Anmeldung möglich.
Payer Kumar will die Geschichte der Donaustadt einem breiten Publikum zugänglich machen und so Alt und Neu verbinden: „Ich hoffe, dass ich durch das Theater zu der Identitätsfindung des Bezirks beitragen kann“.
Ende August kann die aufgezeichneten Aufführungen unter ihrer Homepage nachgesehen werden.