Der heißeste Tag des Jahres: Wie Wien ins Schwitzen kommt
Von Birgit Seiser
Am bisher heißesten Tag des Jahres retteten sich diejenigen, die es konnten, in die Bäder, Seen oder auf die Donauinsel. In der Innenstadt wurden heute, laut Wetterdienst UBIMET, 37,2 Grad gemessen. Am Abend folgten dann Unwetter und Hagel.
Es "schweißelt" in der Bundeshauptstadt - kein Wunder, denn solche Hitzetage mit Temperaturen von über 35 Grad erlebt man nur selten. Die Stadt versucht alles, um den Wienern und Touristen einen kühlen Kopf zu ermöglichen, und die nehmen das Angebot allesamt gerne an. Am Schwarzenberg- und am Karlsplatz wurden deshalb neben den großen Brunnen Wasserschläuche mit Löchern verlegt. Vor allem die Kinder haben damit ihre Freude. "Mehr bracht es gar nicht, um die glücklich zu machen", sagt eine Mutter, deren Tochter am Schwarzenbergplatz durch die Wasserfontänen hüpft.
Auch für die Fußgänger und Radfahrer am Ring wurden Sprühanlagen aufgebaut.
Lara Häckl und Philipp Lindner aus dem deutschen Augsburg genießen ein bisschen abseits der Wasserschläuche am Schwarzenbergplatz das Wasser des großen Springbrunnens. "Es ist zwar heiß, aber wir freuen uns trotzdem, dass wir Wien bei so einem schönen Wetter besuchen können. Hier am Wasser ist es wirklich erträglich", sagt Lindner.
An diesem Dienstag hat man in Wien das Gefühl, dass alles ein bisschen langsamer läuft. Viele Menschen holen sich Eis und sitzen unter den Bäumen in den Parks. Arbeiten müssen hingegen die Wiener Fiaker.
Tierisch heiß
Zum KURIER sagen die Kutscher allerdings, dass spätestens um 13.30 Uhr, wenn die Temperaturen am höchsten steigen, Schluss sein soll: "Sobald das Thermometer über 35 Grad steigt, bringen wir die Pferde nach Hause. Im Moment geht es noch. Wir geben den Tieren Wasser und wegen Corona ist leider ohnehin nicht viel zu tun gerade."
In ganz Wien: Bäderampel stand auf Rot
Der Hitze hatt für gesperrte Freibäder in Wien gesorgt. Bei Temperaturen um die 35 Grad stand die „Bäderampel“ der Stadt am Dienstagnachmittag erstmals bei so gut wie allen Beckenanlagen auf Rot. Das bedeutet, dass keine Personen mehr ins Bad eingelassen werden. Auch teils lange Warteschlangen hatten sich vor den Eingängen gebildet.
Coronabedingt wurde die erlaubte Gästeanzahl in den Bädern heuer auf ein Drittel reduziert, um die Einhaltung der Abstandsregeln zu ermöglichen. Das bedeutet, dass sich maximal rund 40.000 Besucher gleichzeitig in den 17 städtischen Sommerbädern aufhalten können.
Am Donaukanal und Schwedenplatz, wo es keine wirkliche Chance auf Abkühlung gibt, hat Hund Sam sich einfach in den Schatten gelegt, während das Frauerl ein kühles Blondes genießt. Die Liegestühle am Kanal waren über Mittag fast leer.
Das könnte auch in den nächsten Tagen so bleiben, denn während es am Mittwoch abkühlen soll, steht der Sommer ab dem Wochenende schon wieder in den Startlöchern.
Der Badetag wurde am Abend jedoch mit Gewitter und Hagel in Wien beendet.