Chronik/Wien

Demo gegen Lobauautobahn zieht am Freitag durch Wien

Die Proteste gegen die Lobauautobahn und ihre Zubringerprojekte wie die "Stadtstraße Aspern" gehen weiter. Für Freitag rufen mehrere Organisationen zu einer Demonstration quer durch die Wiener Innenstadt auf.

Der Auftakt erfolgt um 13 Uhr vor der Industriellenvereinigung am Schwarzenbergplatz. Danach führt die Route über das Rathaus, die SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße und die Asfinag-Zentrale in der Rotenturmstraße vor das Klimaministerium nahe der Urania. Mit Staus ist aufgrund der Straßensperren entlang der Demo-Route zu rechnen.

Hinter der Demonstration stehen mehrere Bürgerinitiativen sowie die bekannten NGOs Fridays for Future, Platz für Wien, Extinction Rebellion und System Change not Climate Change.

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Nachdem vor zwei Wochen eine Demonstration gegen die Klimapolitik der Wirtschaftskammer stattfand, wollen die Aktivistinnen und Aktivisten diesmal die Industriellenvereinigung adressieren: "Die Industriellenvereinigung muss einsehen, dass das Zeitalter der Verbrennungsmotoren vorbei ist. Klimaneutralität ist nur möglich, wenn es verbindliche Ausstiegsziele für Kohle, Öl und Gas gibt. Dazu zählt auch der Baustopp von neuen Autobahnen," so Mit-Organisator Simon Pories von Fridays for Future.

Zweiter Stopp: Rathaus

Die Stadt Wien hat die Verantwortung für die vierspurige Stadtstraße Aspern, weshalb der Demozug anschließend vor das Rathaus zieht. "In Wien werden zwei Drittel des Straßenraums dem Autoverkehr zur Verfügung gestellt, obwohl nur ein Drittel der Menschen ein Auto besitzt. Bei jedem kleinen Radweg wird uns vorgerechnet, wie teuer das nicht ist, aber für eine vierspurige Straße ist anscheinend genug Geld da. Für wen wird hier Politik gemacht? Für den Profit von Baukonzernen, aber sicher nicht für die breite Bevölkerung. Sozialdemokratie in Zeiten der Klimakrise muss anders gehen", fordert Fridays for Future-Aktivistin Veronika Winter.

Nächste Station der Demonstration ist die Zentrale der Asfinag, der Bauherrin der Lobauautobahn. Gefordert wird die Umstrukturierung der Asfinag zu einem Unternehmen, dessen Geschäftsmodell die Klimakrise nicht länger anheizt.

Abschluss vor Klimaministerium

Letzter Stopp ist schließlich das Klimaministerium. "Wir fordern die Politik auf, nicht länger auf die Baukonzerne zu hören, sondern endlich klimafreundliche Verkehrspolitik zu machen, mit der die Menschen wirklich von Lärm und Abgasen befreit werden", so Pories. "Das Festhalten an fossilen Großprojekten zeigt, dass die Politik die Dringlichkeit der Klimakrise noch immer ignoriert."

Der Streik schließt an den Protest Ende April an, bei dem 1.500 Menschen im Zuge einer Fahrrad-Demo die geplanten Baugebiete rund um die Lobau abgefahren sind. Weitere Proteste sind geplant, darunter eine Wiederholung der Fahrrad-Demo am 3. Juni, dem Weltfahrradtag.