Chronik/Wien

Rotenturmstraße: Figl kennt keine konkreten Vassilakou-Pläne

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Zurückhaltend bis positiv fielen am  Mittwoch die Reaktionen auf eine mögliche Begegnungszone in der Wiener Rotenturmstraße aus. „Das Projekt selbst ist eine alte Forderung der Grünen, ich kenne aber keine konkreten Pläne“, kommentierte City-Chef Markus Figl (ÖVP) das Vorhaben.

Wie berichtet, will  die grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou die rund 400 Meter lange Verbindung zwischen Franz-Josefs-Kai und Stephansplatz in einem Zug mit dem Schwedenplatz umgestalten. Wegen der Bausperre aufgrund der EU-Ratspräsidentschaft ab Juli ist das frühestens ab 2019 möglich. Geht es nach Vassilakou, sollen Fahrspur und Gehsteige auf eine Ebene gelegt werden, wo alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt unterwegs sind.

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Figl sieht angesichts dieser  Ankündigung Gesprächsbedarf. „Wir erwarten uns eine Diskussion auf Augenhöhe, wo man nicht von vornherein fertige Wunsch-Antworten präsentiert bekommt, die nur noch umgesetzt werden sollen.“ Auch die Bürger müssten eingebunden werden, betont er.

Sorge um Parkplätze

Vassilakou stellte bereits Gespräche mit den ansässigen Geschäftsleuten in Aussicht – was die Wiener Wirtschaftskammer wohlwollend aufnimmt. Bei der Mariahilfer Straße hätten beide Seiten den Fehler gemacht, nicht miteinander zu sprechen, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel. „Daraus haben wird gelernt.“

Auch die Begegnungszone an sich hält er für „keine schlechte Idee“ – mit einer Einschränkung: Dem Verlust von bis zu 25 Parkplätzen. Denn dieser würde die Attraktivität des Shoppinggebiets erodieren. 

Aber: Wenn es ein gutes Gesamtkonzept gebe, könne auch dafür  eine Lösung gefunden werden.  Zentral für das Gelingen des Vorhabens sei, alle Interessensgruppen zu berücksichtigen, betont Trefelik.

Diese Sichtweise teilt Michael Gunczy, der im unteren Bereich der Rotenturmstraße ein Uhrengeschäft führt. „Wenn es gut gemacht ist, ist es sicher eine gute Idee. Für mich wäre es sicher positiv“, erzählt er beim Lokalaugenschein.   Keine Freude hat hingegen Trafikantin Leopoldine Beranek. „Dass das der größte Blödsinn ist, sieht man an der Mariahilfer Straße“, sagt sie. „Da sind die Geschäfte ja auch zugrunde gegangen.“

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