Chronik/Wien

Biergarten für 500 Gäste im Böhmischen Prater geplant

Zurzeit ist es still im Böhmischen Prater. Der kleine Vergnügungspark im Laaer Wald liegt im Winterschlaf. Die Fahrgeschäfte stehen still und die Schausteller nützen die Zeit bis zur Saisoneröffnung am 6. März für Instandhaltungsarbeiten – bzw. für das Schmieden neuer Pläne: So will etwa Unternehmer Ernst Hrabalek einen Biergarten sowie ein Veranstaltungszentrum errichten. Zudem könnte der Böhmische Prater immaterielles UNESCO-Kulturerbe werden.

„Ein Stück altes Wien“

Wo künftig Bier aus der hauseigenen Brauerei ausgeschenkt werden könnte, befindet sich derzeit noch ein Kinder-Kletterpark. Wie auch der „Spenglerwirt“, der zu einem Veranstaltungszentrum für Konzerte, Lesungen, Theatervorführungen und Zaubershows umgebaut werden soll, gehörte das Areal bis dato Wirt Josef Mann. Doch der will kürzertreten und sich künftig auf sein Hauptgeschäft, den „Bier-Stadl“, konzentrieren.

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An einen x-beliebigen Interessenten hätte er trotzdem nicht verkauft, erzählt Mann. Ihm sei wichtig gewesen, „dass da einer herkommt, der was bewegen kann. Einer, dem der Böhmische Prater am Herzen liegt; der ein Stück vom alten Wien erhalten will“.

Was auf den gebürtigen Monte Laaer Hrabalek definitiv zutrifft. Wie berichtet, hatte dieser vor 2,5 Jahren auch schon Europas ältestes Holzkarussell im Böhmischen Prater erstanden und rund um das 1890 erbaute Ringelspiel den „Park Hrabalek“ errichtet. 1,8 Millionen Euro ließ er sich das kosten.

Direkt gegenüber soll nun anstelle des bisherigen Kletterparks ein Biergarten für rund 500 Gäste entstehen. Nicht als Konkurrenz zu Manns „Bier-Stadl“, der für Spareribs, Stelzen und mit Hochdruck gezapftes Budweiser bekannt ist. Und auch nicht für den gegenüberliegenden „Werkelmann“ mit seinem Heurigen-Flair, sondern „als drittes Standbein“, wie Hrabalek betont. Dazu ist besagtes Veranstaltungszentrum für 220 Personen im „Spenglerwirt“ geplant.

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Zwar gibt es noch keine konkreten Baupläne und folglich auch noch keine Genehmigung der Stadt, doch der Schausteller und sein Betriebsleiter Thomas Hammer zeigen sich optimistisch: „Wir rechnen mit einem Jahr Umbau und visieren die Eröffnung für Mai 2020 an“, erklärt Hrabalek.

UNESCO

Ihm sei wichtig, „das Wiener Flair am Laaer Berg zu erhalten“, betont er. Statt auf „chinesische Fahrgeschäfte aus Plastik“ setzt er auf wertvolle nostalgische Attraktionen für Kinder. Um den Böhmischen Prater nachhaltig unter Schutz zu stellen, beantragte Hrabalek zudem bei der UNESCO die Anerkennung der geschichtsträchtigen Amüsiermeile als immaterielles Kulturerbe.

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