Chronik/Wien

Ab 2024 gibt es neue Regeln für den Weihnachtsmarkt am Spittelberg

Er soll wieder werden, was er einmal war, der Weihnachtsmarkt am Spittelberg. Lange galt der Markt zwischen den Gässchen im 7. Bezirk als der schönste Wiens. Als Verkaufsplattform für Kunsthandwerk wurde er 1980 inmitten eines Wohngebietes gegründet.

Seitdem ist aber längst der Lack abgeblättert: Die Kunsthandwerker sind zum Teil abgezogen, die Menschenmassen gekommen. Von Lärm, Urin und immer vollen Mistkübeln berichten die Anrainerinnen und Anrainer.

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"Qualitätslifting" für den Weihnachtsmarkt

Damit will der Bezirk nun aber endgültig Schluss machen. Man habe an einem „Qualitätslifting“ gearbeitet, heißt es. Ein Positionspapier, das in der Bezirksvertretungssitzung am Donnerstag – mit den Stimmen der Grünen, der SPÖ, der Neos, Links und der ÖVP – beschlossen wurde, soll es richten. Erarbeitet wurde es gemeinsam mit den Veranstaltern.

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Demnach sollen ab 2024 neue Rahmenbedingungen für den Markt gelten. Zuallererst soll der Weihnachtsmarkt schrumpfen. Schließlich war er im vergangenen Jahr der größte Markt Wiens. Rund 150 Stände gab es im Jahr 2016, in den Jahren darauf rund 140, 2022 waren es 125. Ab 2024 sollen es sogar nur noch 120 bis maximal 122 Stände sein.

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Zudem soll das Marktgebiet eingegrenzt werden. In der Burggasse 13-21 soll es künftig keine Stände mehr geben. Und auch in der Stiftgasse wird das Marktgebiet begrenzt: Nur noch in den Abschnitten 4-6 und 23-27 soll es weiterhin Verkaufsstände geben. Letzteres sei aufgrund der U-Bahn-Arbeiten aber ohnehin schon der Fall, sagt Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer-Rosinak, die zwischen Veranstaltern und Anrainern vermittelte, um die neuen Rahmenbedingungen festzulegen.

Weniger Stress für alle

Aber nicht nur flächenmäßig soll der Weihnachtsmarkt schrumpfen. Auch die Dauer wird auf maximal fünf Wochen begrenzt – im Vorjahr waren es sechseinhalb. „Menschenmassen können Stress auslösen. Zu wissen, dass der Markt jetzt nicht weiter wachsen und nicht noch länger dauern wird, kann extrem helfen“, sagt Ehmayer-Rosinak.

Fixe Sprechstunden

Zusätzlich soll es wieder fixe Sprechstunden mit dem Bezirk und dem Veranstalter geben. Zurückkehren soll auch das Kunsthandwerk: Mindestens 50 Prozent der Stände sollen von nun an damit ihr Geld verdienen. Als Plus oben drauf soll der gesamte Weihnachtsmarkt künftig barrierefrei zugänglich sein. Das gelte als „Voraussetzung für die Abhaltung“, so der Bezirk.

 

Erleichtert werden soll das Leben aber auch für die Anrainerinnen und Anrainer. Um Lärm und Dreck vorzubeugen, sollen die WCs der Gastronomie am Spittelberg allen Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung gestellt, der Müll in Müllpressen entsorgt und mit den Bäumen vorsichtig umgegangen werden.

Gräben zuschütten

Vieles davon werde bereits praktiziert, sagt Ehmayer-Rosinak. Allerdings sei es wichtig gewesen, die gemeinsam gefundenen Qualitätskriterien noch einmal festzuschreiben. Nur so könnten die Gräben am Spittelberg zugeschüttet werden.

Heuer bleibt vorerst aber sowieso alles so, wie es ist. Der Weihnachtsmarkt am Spittelberg ist bereits verhandelt und beginnt am 16. November.Ape