Chronik/Wien

27-Jährige in Wien erwürgt: Lebenslange Haft

Die 27-jährige Birgit H. lachte gerne und viel. Sie liebte das Leben. Sie liebte zwei Männer. Einer davon, der 38-jährige Leopold W., soll sie am 23. Jänner in ihrer Wohnung erwürgt haben. Dann soll er versucht haben, die Frau anzuzünden. Er bestritt das bis zuletzt. Am Freitag sprachen ihn die Geschworenen im Landesgericht für Strafsachen einstimmig schuldig – Leopold W. muss lebenslang in Haft; das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Dreiecksbeziehung

Es war eine verhängnisvolle Dreiecksbeziehung, die Birgit H. pflegte. Wobei Leopold W. schon am ersten Prozesstag erklärte: „Liebe war es für mich nicht.“

Am Abend des 23. Jänner brachte sie ihr Freund Martin W. nach Hause in ihre Wohnung in der Arnoldgasse in Wien-Floridsdorf. Danach ging Birgit H. noch einmal weg – mit Leopold W. Gemeinsam tranken die beiden in einer Shisha-Bar. Dann gingen sie zurück in die Wohnung. Wenig später war Birgit H. tot. Erwürgt.

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Wenig später hob er mit der Bankomatkarte der Frau ab – den Maximalbetrag, 220 Euro. „Bei der Befragung hat er uns erzählt, dass er nicht weiß, ob sie eine Bankomatkarte hatte“, schildert Mordermittler Helmut Fischer vor Gericht. Doch auf den Bildern der Überwachungskamera war es Leopold W., der mit der Karte Geld behob. Zuvor ging bei Nebenbuhler Martin W. noch eine seltsame Nachricht vom Handy von Birgit H. ein: „Hab grad ein kleines Blackout, wie geht mein Code von der Bank nochmal?“ Weitere seltsame Nachrichten folgten. Doch zu diesem Zeitpunkt war die Frau bereits tot.

Handy und Bankomatkarte im Kasten

Bei einer Durchsuchung fanden die Ermittler die Bankomatkarte und das Handy der toten Frau im Kleiderkasten von Leopold W., versteckt unter einem Pullover. „Das hat mir Martin W. untergeschoben“, erklärte er.

Und in diese Richtung bohrt auch Anwalt Wolfgang Blaschitz: „Wurden die Bankomatkarte und das Handy je auf DNA oder Fingerabdrücke untersucht?“ Wurden sie nicht.

Die Beziehung zwischen Birgit H. und Leopold W. war jedenfalls alles andere als einfach. Zuletzt wollte sich die junge Frau anscheinend trennen. „Ich habe Angst, wenn er austickt“, schrieb sie einer Freundin kurz davor.