USA: Fast 2.000 Tote innerhalb eines Tages
In den USA sind innerhalb von 24 Stunden fast 2.000 Menschen an den Folgen einer CoV-Infektion gestorben. 1.939 waren es laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität vom Dienstagabend.
Es handelt sich um die höchste Zahl von Todesopfern, die seit Beginn der Ausbreitung des Erregers innerhalb eines Tages in einem Land verzeichnet wurde. Die Gesamtzahl der Corona-Toten in den USA stieg damit auf 12.722. In der weltweiten Statistik der Todesopfer der Pandemie liegen die Vereinigten Staaten weiterhin auf dem dritten Platz hinter Italien (17.127) und Spanien (13.798).
Die Zahl der Infektionsfälle in den USA stieg laut der Johns-Hopkins-Universität auf fast 400.000. Bis Dienstagabend verzeichnete die Hochschule rund 398.000 Fälle. In dieser Statistik liegen die Vereinigten Staaten weltweit mit deutlichem Abstand vorn. Der massive Anstieg der Fallzahlen ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass in den USA inzwischen in immer größerem Umfang auf das Virus getestet wird.
WHO-Beiträge einstellen
Die USA fassen ein mögliches Einfrieren ihrer Zahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins Auge. Präsident Donald Trump kündigte eine entsprechende Prüfung an. Der US-Präsident wirft der WHO schwere Fehler in ihrer Reaktion auf die Ausbreitung des Virus vor.
Trump hatte es zu Beginn des Briefings sogar so dargestellt, als wäre die Suspendierung der Zahlungen an die WHO bereits beschlossene Sache. "Wir werden Gelder stoppen, die für die WHO ausgegeben werden", sagte er. Nur wenig später schränkte er diese Aussage aber ein: "Ich sage nicht, dass wir es tun werden", sagte er.
"Wir werden uns ein Ende der Zahlungen anschauen", sagte Trump - und machte damit deutlich, dass eine solche mögliche Maßnahme noch geprüft wird. Mit seinen Äußerungen steigerte Trump aber auf jeden Fall massiv den Druck auf die WHO - die USA sind der größte Beitragszahler der UN-Unterorganisation.
Zuvor am Dienstag hatte Trump über den Internetdienst Twitter die Reaktion der WHO auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus heftig kritisiert. "Die WHO hat es wirklich vergeigt", schrieb er. Die Organisation werde zwar größtenteils von den USA finanziert, sei aber "China-zentrisch". Trump gilt allgemein als scharfer Kritiker internationaler Organisationen.
Der US-Präsident warf der WHO vor, im Kampf gegen eine Ausbreitung des Virus eine "fehlerhafte Empfehlung" abgegeben zu haben. "Zum Glück habe ich frühzeitig ihre Empfehlung zurückgewiesen, unsere Grenze zu China offen zu lassen", twitterte Trump. Die USA hatten Ende Jänner ein Einreiseverbot für Reisende aus China verhängt. Die Pandemie hatte von der Volksrepublik aus ihren Ausgang genommen.
250 zusätzliche Milliarden
Die US-Regierung plant, Hilfen für kleine und mittlere Unternehmen um 250 Milliarden Dollar (231,67 Mrd. Euro) zu erhöhen. US-Finanzminister Steve Mnuchin schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe mit Anführern von Republikanern und Demokraten im Kongress über die zusätzlichen Finanzmittel beraten.
Kleine und mittlere Unternehmen müssten an das Geld kommen, das sie zum Überleben benötigten, so Mnuchin. Zuvor hatten sich bereits republikanische Senatoren entsprechend geäußert. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, erklärte, er wolle mit den Demokraten zusammenarbeiten, um die Erhöhung möglichst schnell einzuleiten. Er hoffe, eine Verabschiedung werde bereits am Donnerstag möglich sein. Dann müsste noch das Repräsentantenhaus zustimmen.
US-Präsident Donald Trump hatte Ende März zur Eindämmung der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie das größte Rettungspaket der US-Geschichte in Kraft gesetzt. Es hat einen Umfang von rund zwei Billionen Dollar, von denen rund 350 Milliarden Dollar an Krediten für kleine und mittlere Unternehmen vorgesehen sind. Das Geld soll den Betrieben ermöglichen, Mitarbeiter nicht zu entlassen, sondern weiter zu bezahlen.
Diese Summe soll nun nach dem Willen der Regierung um 250 Milliarden Dollar aufgestockt werden. Schon kurz nach der Verabschiedung des Billionen-Rettungspakets waren Stimmen laut geworden, die sich für ein weiteres Hilfspaket ausgesprochen hatten.
Der frühere US-Notenbankchef Ben Bernanke hält ebenfalls weitere Maßnahmen für erforderlich. In einer Online-Veranstaltung der Forschungseinrichtung Brookings Institute zeigte er sich mit den bisherigen fiskal- und geldpolitischen Reaktionen auf die Viruskrise zufrieden, zerstreute aber Hoffnungen, dass sich die US-Wirtschaft schnell vom Corona-Schock erholen könnte. Seiner Einschätzung nach dürfte dieser Prozess mehrere Jahre dauern, aber erheblich schneller sein als jener nach der Finanzkrise 2007 bis 2009. Für das laufende Jahr sagte er einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) voraus. Allein im aktuellen Quartal sei ein BIP-Rückgang von 30 Prozent oder mehr möglich.