Was kostet ein Urlaub in Italien, Kroatien oder der Türkei?
Die wohl schönste Zeit des Jahres hat begonnen: die Urlaubszeit. Trotz steigender Preise ist die Reiselust der Österreicher auf Rekordniveau.
Laut ÖAMTC-Reisemonitoring wollen 95 Prozent der Österreicher diesen Sommer zumindest einmal verreisen. Der Großteil der Befragten, nämlich 70 Prozent, will den Urlaub im Ausland verbringen - vor allem die unter 30-Jährigen planen ihren Sommerurlaub jenseits der Landesgrenzen. Die beliebtesten Reiseziele der Österreicher sind Italien, gefolgt von Kroatien, Griechenland, Spanien, Deutschland und der Türkei.
Hier ein Überblick über die Preise in Italien, Kroatien und der Türkei:
Italien: Teure Liegestühle und Hotels
Italien, das ungeschlagene Lieblingsreiseziel der Österreicher, erlebt derzeit einen Boom mit steigenden Besucherzahlen.
Allerdings belasten die steigenden Preise für Reisen, Unterkunft, Strandbäder und Gastronomie die Urlauber erheblich. Durchschnittlich gibt ein Österreicher 124 Euro pro Tag in Italien aus, doch dieser Betrag könnte in vielen beliebten Badeorten nicht mehr ausreichen. Das Forschungszentrum "Centro Studi Conflavoro" berichtet von einem Anstieg der Unterbringungskosten um bis zu 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei die Übernachtungspreise je nach Region stark variieren.
Eine Analyse des Konsumentenschutzverbands "Assoutenti" zeigt, dass in der teuersten Woche vom 12. bis 18. August die Hotelkosten in Badeorten um 19,6 Prozent höher sind als 2023. Für eine Familie mit zwei Kindern variieren die Kosten von mindestens 872 Euro in Bibione bis zu 3.500 Euro in Porto Cervo.
Auch die Preise für Freizeitaktivitäten und Gastronomie sind gestiegen: Stranddienste sind um 11 Prozent teurer, Liegestühle und Sonnenschirme kosten je nach Badeanstalt 20 bis 80 Euro pro Tag. Sportkurse wie Yoga und Pilates am Strand sind um bis zu 25 Prozent teurer geworden.
In Rom kostet ein kleines Eis beim Trevi-Brunnen mindestens 5 Euro, und eine Pizza Margherita unter 10 Euro findet man nur noch in weniger touristischen Orten.
Kroatien: Mautgebühren und Benzin
Wer keinen Wert auf einen Sandstrand legt, den zieht es oft nach Kroatien. Denn das Balkanland ist nicht weit entfernt und auch mit dem Auto zu erreichen. Genau hier liegt auch schon das Preisproblem: Denn Benzin ist in Kroatien um 11 Cent auf 1,54 Euro pro Liter gestiegen. Diesel kostet nun 1,45 Euro, 8 Cent mehr als zuvor, wie die kroatische Regierung mitteilte.
Auch wenn ein Liter Diesel oder Benzin in Österreich teurer ist als in Kroatien, könnte sich die Preiserhöhung im Urlaub bemerkbar machen.
Auch die saisonalen Mautgebühren, die vom 1. Juli bis zum 30. September 2024 gelten, wurden für Pkw, Motorräder und Wohnmobile erhöht. Künftig müssen Autofahrer auf den kroatischen Autobahnen zehn Prozent mehr bezahlen, heißt es in einer Mitteilung der staatlichen Autobahngesellschaft Hrvatske Autoceste (HAC). Nach Angaben des kroatischen Nachrichtenportals Dnevnik.hr kostet beispielsweise die Strecke Zagreb-Dugopolje (im Süden des Landes) künftig 26,40 statt 24 Euro.
Wie das kroatische Nachrichtenportal 24 sata berichtet, sind auch die Übernachtungspreise um 10 bis 15 Prozent gestiegen. Dies sei auf die Inflation zurückzuführen.
Türkei: Günstige Individualreisen
Wer noch nicht weiß, wohin er in den Urlaub fahren soll, für den könnte die Türkei eine Option sein: Denn wirtschaftlich gesehen gibt es ein starkes Argument für einen Urlaub in der Türkei. 100 Euro, die in Österreich verdient werden, haben in der Türkei eine Kaufkraft von 128 Euro.
Doch die steigende Inflation in der Türkei macht viele Preisvorteile zunichte: Hier sind die Hotelpreise im Sommer oft teurer als in Spanien, berichtet etwa das Handelsblatt.
Wer in der Türkei günstiger wegkommen will, sollte auf Individualreisen setzen. Da die Lebenshaltungskosten gemessen an der Kaufkraftparität in der Türkei nur 38,39 Prozent des österreichischen Niveaus betragen, lebt es sich dort um rund 60 Prozent billiger als hierzulande.
Wer die Miete für das Ferienhaus oder größere Einkäufe in Euro statt in Lira bezahlt, kann einen günstigeren Preis aushandeln, berichtet der Reisereporter.
Wer seinen Urlaub nicht im Ausland verbringen möchte, braucht sich auch wegen der Teuerung keine grauen Haare wachsen zu lassen: Denn die Preise für neue Gartenmöbel und Gartenpflege stiegen nur um 1,7 Prozent.