Chronik/Welt

Peking: Bereits 20 Tote bei schwersten Regenfällen seit 140 Jahren

Die chinesische Hauptstadt Peking hat in den vergangenen Tagen die stärksten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen vor 140 Jahren erlebt. Dabei kamen in der 22-Millionen-Einwohner-Metropole und der angrenzenden Provinz Hebei seit Samstag mindestens 20 Menschen ums Leben.

Nachdem am Montag zunächst von zwei Opfern die Rede gewesen war, berichteten die Staatsmedien am Dienstag von mindestens elf Toten. Neun weitere Opfer gab es demnach in Hebei, das die Hauptstadt umgibt. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden am Mittwoch noch vermisst.

Die extremen Regenfälle waren eine Folge des Tropensturms "Doksuri". Das Wetteramt der chinesischen Hauptstadt hatte seit Samstagabend die höchste Regenwarnstufe ausgerufen und der Bevölkerung geraten, nicht vor die Tür zu gehen. Seitdem hat es fast ununterbrochen geregnet.

Auf Videos war zu sehen, wie sich Straßen in reißende Flüsse mit Schlammmassen verwandelten und geparkte Autos von den Fluten mitgerissen wurden. Eine Brücke brach unter den Wassermassen zusammen. Besonders betroffen waren die ländlichen Außenbezirke der Hauptstadt. Wie die chinesische "Volkszeitung" berichtete, wurden mehr als 100.000 Menschen in sicherere Gebiete gebracht.

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"Doksuri" war zuvor als Taifun auf die chinesische Küstenprovinz Fujian getroffen und hatte sich auf seinem Weg ins Landesinnere zu einem tropischen Sturm abgeschwächt, der allerdings enorme Regenmengen mit sich brachte.

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Die starken Regenfälle setzten auch Teile der Provinz Shanxi unter Wasser. Bereits am Wochenende hatte der Taifun in der südlichen Provinz Fujian großflächige Überschwemmungen verursacht. Hunderttausende Menschen mussten deswegen ihre Häuser verlassen.

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In den Sommermonaten kommt es in China immer wieder zu starken Regenfällen und Überschwemmungen, die viele Menschenleben fordern. Experten warnen jedoch davor, dass solche Ereignisse durch den Klimawandel häufiger und heftiger werden könnten.