Chronik/Welt

Kanada: Gesundheitswarnungen bald auf jeder einzelnen Zigarette

Es ist ein ambitioniertes Ziel: Bis zum Jahr 2035 will Kanada den Anteil der Raucherinnen und Rauchern an der Gesamtbevölkerung auf fünf Prozent senken. Um den Ziel einen Schritt näher zu kommen, führt das nordamerikanische Land ab August die Pflicht ein, Zigaretten und Zigarren mit einer Gesundheitswarnung zu versehen.

Sätze wie "Zigaretten lösen Krebs aus", "Gift in jedem Zug" oder "Tabakrauch schadet Kindern" werden künftig auf jede einzelne Zigarette gedruckt. Ab 1. August wird die Maßnahme schrittweise eingeführt. Laut der kanadischen Regierung handele es sich um eine "Weltpremiere". Die zuständige Ministerin Carolyn Bennett sprach von einem "kühnen Schritt", mit dem Raucher den Gesundheitswarnungen praktisch nicht mehr entkommen.

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Australien plant auch Hinweise

Im Jahr 2000 hatte Kanada als erstes Land Bilder zur Warnung vor den Gefahren des Rauchens auf Zigarettenpackungen eingeführt, darunter Abbildungen von geschädigten Lungen und Herzen. Seither ging die Zahl der Raucherinnen und Raucher zurück. Derzeit rauchen etwa 13 Prozent der Kanadierinnen und Kanadier. In dem nordamerikanischen Land sterben jedes Jahr rund 48.000 an den Folgen von Tabakkonsum.

Neben Kanada will auch Australien künftig Hinweise direkt auf der Zigarette zur Pflicht machen. Wann die Maßnahme eingeführt werden soll, ist allerdings noch nicht bekannt. Der australische Gesundheitsminister will außerdem aromatisierte Zigaretten und Slim-Zigaretten vollständig vom Markt nehmen.

In Österreich greift jeder und jede Fünfte regelmäßig zur Zigarette - deutlich mehr als andere Länder im europäischen Vergleich.

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